Gasverband verteidigt Ölpreisbindung als sinnvoll
BERLIN (Dow Jones-VWD)--Die mittelfristige Bindung der Gaspreise an die Entwicklung der Ölpreise ist nach Ansicht des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) in mehrfacher Hinsicht sinnvoll und zudem ein wirksamer Verbraucherschutz. BGW-Präsident Uwe Steckert verteidigte das System im Gespräch mit der Wirtschaftsnachrichtenagentur ddp.vwd am Dienstag als wichtigen Faktor für die sichere Versorgung des Bürgers mit Erdgas zu einem vernünftigen Preis. Er reagierte damit auf Forderungen von Verbraucherverbänden und einigen Spitzenpolitikern, die wegen der jüngsten Ölpreissteigerungen eine Kappung der Ölpreisbindung verlangt hatten.
Die Ölpreisbindung schütze zunächst vor überzogenen Forderungen der Produzenten, führte Steckert aus. Langfristige Lieferverträge böten den deutschen Importeuren auf Dauer Sicherheit für die Gasbezüge. Andererseits seien dadurch auch die hohen Investitionen der Lieferländer in die Erdgasförderung abgesichert.
Die internationale Branchenvereinbarung wurde in den 60er Jahren mit Beginn der ersten Gaslieferungen nach Deutschland eingeführt. Der Gaspreis folgt danach im Abstand von sechs Monaten der Entwicklung der Rohölpreise.
Die Ölpreisbindung sei nicht gesetzlich verankert, räumte der BGW-Präsident ein. Sie stelle aber auch keine Erfindung deutscher Importeure dar, wie manche Kritiker meinten, sondern sei grundlegender Bestandteil der langfristigen Lieferverträge zwischen den ausländischen Produzenten und deutschen Versorgern. Zudem werde damit verhindert, dass Produzenten bei sinkenden Ölpreisen ihre Marktmacht ausspielen und die Gaspreise hoch halten können.
Die vertragliche Bindung gewährleiste, dass die Gaspreise bei sinkenden Ölpreisen ebenfalls sinken. Die Ölpreisbindung wirke also in beide Richtungen, betonte Steckert. Sie sei damit keine Einbahnstraße nach oben. So seien die Gaspreise zwischen 1985 und 2002 um rund 3% gesunken, während die Teuerung in diesem Zeitraum rund 38% betrug. Vor diesem Hintergrund sei es wenig erstaunlich, dass das System von Produzentenseite zumeist in Zeiten niedriger Ölpreise kritisiert werde. Die Kritik der Verbraucherseite setze meist in Zeiten hoher Ölpreise ein. Auch das mache deutlich, dass die Ölpreisbindung kein einseitiges Vorzugsmodell der Produzenten ist.
Dow Jones Newswires/ddp/24.8.2004/ptr
BERLIN (Dow Jones-VWD)--Die mittelfristige Bindung der Gaspreise an die Entwicklung der Ölpreise ist nach Ansicht des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) in mehrfacher Hinsicht sinnvoll und zudem ein wirksamer Verbraucherschutz. BGW-Präsident Uwe Steckert verteidigte das System im Gespräch mit der Wirtschaftsnachrichtenagentur ddp.vwd am Dienstag als wichtigen Faktor für die sichere Versorgung des Bürgers mit Erdgas zu einem vernünftigen Preis. Er reagierte damit auf Forderungen von Verbraucherverbänden und einigen Spitzenpolitikern, die wegen der jüngsten Ölpreissteigerungen eine Kappung der Ölpreisbindung verlangt hatten.
Die Ölpreisbindung schütze zunächst vor überzogenen Forderungen der Produzenten, führte Steckert aus. Langfristige Lieferverträge böten den deutschen Importeuren auf Dauer Sicherheit für die Gasbezüge. Andererseits seien dadurch auch die hohen Investitionen der Lieferländer in die Erdgasförderung abgesichert.
Die internationale Branchenvereinbarung wurde in den 60er Jahren mit Beginn der ersten Gaslieferungen nach Deutschland eingeführt. Der Gaspreis folgt danach im Abstand von sechs Monaten der Entwicklung der Rohölpreise.
Die Ölpreisbindung sei nicht gesetzlich verankert, räumte der BGW-Präsident ein. Sie stelle aber auch keine Erfindung deutscher Importeure dar, wie manche Kritiker meinten, sondern sei grundlegender Bestandteil der langfristigen Lieferverträge zwischen den ausländischen Produzenten und deutschen Versorgern. Zudem werde damit verhindert, dass Produzenten bei sinkenden Ölpreisen ihre Marktmacht ausspielen und die Gaspreise hoch halten können.
Die vertragliche Bindung gewährleiste, dass die Gaspreise bei sinkenden Ölpreisen ebenfalls sinken. Die Ölpreisbindung wirke also in beide Richtungen, betonte Steckert. Sie sei damit keine Einbahnstraße nach oben. So seien die Gaspreise zwischen 1985 und 2002 um rund 3% gesunken, während die Teuerung in diesem Zeitraum rund 38% betrug. Vor diesem Hintergrund sei es wenig erstaunlich, dass das System von Produzentenseite zumeist in Zeiten niedriger Ölpreise kritisiert werde. Die Kritik der Verbraucherseite setze meist in Zeiten hoher Ölpreise ein. Auch das mache deutlich, dass die Ölpreisbindung kein einseitiges Vorzugsmodell der Produzenten ist.
Dow Jones Newswires/ddp/24.8.2004/ptr
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