IRVING (Dow Jones)--Der langjährige Chairman and CEO der Exxon Mobil Corp, Lee Raymond, wird Ende des Jahres in den Ruhestand treten. Nachfolger soll der bisherige President des Ölkonzerns, Rex W. Tillerson, werden, teilte Exxon am Donnerstag mit. Der 53-jährige Tillerson galt seit seiner Berufung in den Board des Konzerns im März 2004 als Favorit für die Nachfolge von Raymond, nachdem die ursprüngliche Nummer zwei des Konzerns, Harry J. Longwell, in den Ruhestand ging. Der damals 63-jährige Longwell galt als zu alt, um die Raymond-Nachfolge zu übernehmen. Zwar gilt bei Exxon die Regel, dass der CEO mit 65 seinen Posten aufgibt, doch wurde diese Regel für den inzwischen 66-jährigen Raymond aufgehoben, um eine unproblematische Übergabe zu ermöglichen.
Beobachter erwarten keine Kehrtwende in der Politik des nach Marktkapitalisierung größten Unternehmens der Welt. Es werde weniger um neue Inhalte gehen als um eine neue Verpackung, sagte Fadel Gheit, Ölanalyst bei Oppenheimer & Co Inc. Der Analyst geht davon aus, dass sich Exxon in der Öffentlichkeit konzilianter zeigt. Raymond präsentierte sich häufig als ruppiger CEO. Zudem werde wohl ein flexiblerer Entscheidungsfindungsprozess in das Unternehmen einziehen.
Schwieriger dürfte es dagegen für Tillerson werden, sich gegen den starken Vorgänger abzugrenzen uns sich eine eigene Reputation aufzubauen. Raymond hatte die Leitung von Exxon 1993 übernommen, zu einem Zeitpunkt, als das Unternehmen immer noch unter dem Imageschaden des Unglücks des Tankers "Exxon Valdez" 1989 in Alaska litt. Zu den Erfolgen von Raymond zählt Gheit die Übernahme des Konkurrenten Mobil Oil Corp 1999 sowie die erfolgreiche Überwindung der Ölkrise nach dem 1. Irak-Krieg sowie der Asienkrise 1998 und der Jahre nach dem Terroranschlag in New York 2001. Exxon befinde sich finanziell in der besten Lage der Unternehmensgeschichte, so Gheit weiter. Gheit besitzt Exxon-Aktien, Oppenheimer hat aber keine Investment Banking-Kontakte zu Exxon.
Analysten hatten Exxon und Raymond in den vergangenen Jahren kritisiert, auf einem Berg von Bargeld zu sitzen, ohne dies effizient zu nutzen. Im vergangenen Jahr verdiente Exxon nach Steuern 25,3 Mrd USD. Vor allem die ambivalente Expansionspolitik von Exxon in Russland habe dabei Fragen aufgeworfen, so Gheit weiter. Da Tillerson mehrere Jahre lang das Russlandgeschäft von Exxon geleitet hat, erwartet Gheit hier ein stärkeres Engagement.
-Von David Bogoslaw, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 29 725 108, unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/mim/bam
Beobachter erwarten keine Kehrtwende in der Politik des nach Marktkapitalisierung größten Unternehmens der Welt. Es werde weniger um neue Inhalte gehen als um eine neue Verpackung, sagte Fadel Gheit, Ölanalyst bei Oppenheimer & Co Inc. Der Analyst geht davon aus, dass sich Exxon in der Öffentlichkeit konzilianter zeigt. Raymond präsentierte sich häufig als ruppiger CEO. Zudem werde wohl ein flexiblerer Entscheidungsfindungsprozess in das Unternehmen einziehen.
Schwieriger dürfte es dagegen für Tillerson werden, sich gegen den starken Vorgänger abzugrenzen uns sich eine eigene Reputation aufzubauen. Raymond hatte die Leitung von Exxon 1993 übernommen, zu einem Zeitpunkt, als das Unternehmen immer noch unter dem Imageschaden des Unglücks des Tankers "Exxon Valdez" 1989 in Alaska litt. Zu den Erfolgen von Raymond zählt Gheit die Übernahme des Konkurrenten Mobil Oil Corp 1999 sowie die erfolgreiche Überwindung der Ölkrise nach dem 1. Irak-Krieg sowie der Asienkrise 1998 und der Jahre nach dem Terroranschlag in New York 2001. Exxon befinde sich finanziell in der besten Lage der Unternehmensgeschichte, so Gheit weiter. Gheit besitzt Exxon-Aktien, Oppenheimer hat aber keine Investment Banking-Kontakte zu Exxon.
Analysten hatten Exxon und Raymond in den vergangenen Jahren kritisiert, auf einem Berg von Bargeld zu sitzen, ohne dies effizient zu nutzen. Im vergangenen Jahr verdiente Exxon nach Steuern 25,3 Mrd USD. Vor allem die ambivalente Expansionspolitik von Exxon in Russland habe dabei Fragen aufgeworfen, so Gheit weiter. Da Tillerson mehrere Jahre lang das Russlandgeschäft von Exxon geleitet hat, erwartet Gheit hier ein stärkeres Engagement.
-Von David Bogoslaw, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 29 725 108, unternehmen.de@dowjones.com
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