Der schwedische
Hausgeräte-Konzern Electrolux
Das Unternehmen habe noch nicht entschieden, ob die Kosten von 2,1 Milliarden schwedische Kronen (221 Mio Euro) für Schließungen in Deutschland im vierten Quartal oder nächstes Jahr verbucht würden, sagte Straberg auf einer Investorenkonferenz. Straberg wiederholte, dass im Zeitraum von 2005 bis 2008 insgesamt Restrukturierungskosten von acht bis zehn Milliarden Kronen anfielen. Die Konkurrenz auf dem europäischen Hausgeräte-Markt sei weiterhin intensiv, sagte er. Deshalb sei es schwierig, die höheren Materialkosten an die Kunden überzuwälzen.
EINBRUCH DES OPERATIVEN GEWINNS
Der operative Quartalsgewinn von Electrolux brach allerdings um 29,8 Prozent auf 781 Millionen Kronen ein. Ohne Sonderposten sei der operative Gewinn dagegen um 22,6 Prozent auf 1,7 Milliarden Kronen (178 Millionen Euro) gestiegen. Außergewöhnliche Sonderposten belasteten den Quartalsgewinn mit 922 Millionen Kronen. Dabei handelt es sich zum Teil um Kosten für Betriebsschließungen in Italien und Spanien.
Electrolux will in naher Zukunft die Hälfte seiner westeuropäischen Produktionsstätten in Niedriglohnländer auslagern. Aus Protest gegen die dabei auch ins Auge gefasste Schließung des AEG-Werks in Nürnberg waren die Arbeitnehmer bereits zwei Mal in einen Warnstreik getreten. Electrolux-Chef Straberg erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa, er habe volles Verständnis für die Sorgen der Beschäftigten. "Eine Fabrik zu schließen, ist immer die letzte Option", sagte er. Noch gebe es keine Entscheidung über den Standort Nürnberg. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern dauerten an.
NACHFRAGE IN NORDAMERIKA UND ASIEN ZIEHT AN
"Ich hoffe, wir werden bis zum Jahresende eine Entscheidung haben", sagte Straberg. Zuvor sollten alle Alternativen und Einsparmöglichkeiten genau betrachtet werden. Kritisch äußerte sich Straberg über die Streikaktionen in Nürnberg: "Ich verstehe nicht, wie solche illegalen Aktionen dazu beitragen sollen, die Arbeitsplätze zu sichern". Das Verhandlungsklima werde dadurch nicht verbessert. Die finanziellen Zugeständnisse in Höhe von 15 Millionen Euro, zu denen sich die Arbeitnehmer bereit erklärt hatten, deckten nicht einmal die Hälfte der erforderlichen Einsparungen, sagte Straberg.
Im schriftlichen Bericht von Electrolux hieß es, dass die Nachfrage nach Produkten auf breiter Front gestiegen sei. Vor allem in Nordamerika und Asien gebe es einen "beträchtlichen Schub" bei der Nachfrage./mag/DP/tb/ne/hi
ISIN SE0000103814
AXC0188 2005-10-25/19:06