Der Walldorfer Softwarehersteller SAP AG soll nach jahrelangem Widerstand einen Betriebsrat bekommen. Die Weichen dafür sollen auf einer Betriebsversammlung am 2. März gestellt werden. Drei SAP-Mitarbeiter sollen zusammen mit der IG Metall die Initiatoren des Treffens sein.
Der Vorstandsvorsitzende Dietmar Hopp wehrt sich jedoch gegen den Gewerkschaftseinfluss. Dabei gehe es ihm nicht grundsätzlich um die Ablehnung eines Betriebsrates, sondern um die mögliche Einflussnahme der IG-Metall, berichtet das "Handelsblatt". Eine der Befürchtungen Hopps seien die rigiden Vorstellungen der Gewerkschafter zur Arbeitszeit. Dies könne schlimme Konsequenzen haben. Schlimmstenfalls sei Walldorf als Standort der Konzernzentrale in Gefahr, sagte Hopp zum Handelsblatt.
Bislang übernehmen Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat die Funktion eines Betriebsrates. "Die überwältigende Mehrheit der SAP-Mitarbeiter fühlt sich durch die jetzige Form der Mitarbeiterbeteiligung über den Aufsichtsrat gut repräsentiert, die auf einer Mitbestimmungsvereinbarung mit dem Vorstand basiert", sagt Stefan Schulz, einer der SAP-Mitarbeitervertreter im Aufsichtsrat.