Der Streit zwischen Deutscher
Fußball Liga (DFL) und Telekom
Als strittig gelte vor allem die Möglichkeit einer Einbindung des bei der Vergabe der TV-Rechte ausgestochenen Bezahlsenders Premiere
Die reine Produktion eines Internetformats für die Telekom durch Premiere wäre für die DFL kein Problem, hieß es in den Kreisen. Sollte Premiere mit Hilfe des möglichen Partners Telekom seinen Pay TV-Kunden aber doch noch Bundesliga-Fußball anbieten, sähe die DFL "den Geist der Vereinbarung" mit der Telekom verletzt. Genau das hatte Premiere-Chef Georg Kofler aber mehrfach angedeutet. Die DFL befürchtet eine Abwertung der Arena-Rechte. "Besonders unerfreulich für die DFL wäre hier natürlich eine massive Werbekampagne der Telekom mit dem Namen Premiere", sagte ein Branchenkenner.
Streit scheint es außerdem über die Frage zu geben, ob die Telekom zur Verbreitung ihres Fußball-Programms nicht nur das eigene VDSL-Glasfasernetz nutzt, sondern die IP-Signale auch via Satellit ausstrahlen könnte. Auch hier gilt Premiere als interessanter Partner. Der Sender hat derzeit rund 3,5 Millionen Kunden unter Vertrag. Etwa die Hälfte davon bezieht das Programm über Satellit. Die Telekom sieht diese Möglichkeit offenbar vom Vertrag mit der DFL gedeckt, die Liga sieht das anders. Experten halten die Diskussion allerdings für übertrieben, da eine technische Umsetzung IPTV bislang nur via Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz als realistisch gilt.
Beide Seiten seien aber nach wie vor an einer einvernehmlichen, möglichst geräuschlosen Einigung interessiert, hieß es. "Die wollen da keinen Zirkus haben." Die Telekom schließlich wolle auch weiterhin bei der Rechtevergabe zum Zug kommen und die DFL sei auch an einer künftigen Zusammenarbeit mit dem finanzstarken Partner gelegen./mf/mur/hi
ISIN DE0005557508 DE000PREM111
AXC0159 2006-04-19/17:55