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Premiere hat es wieder einmal geschafft, wie der strahlende Sieger auszusehen. Dank der Telekom kann Senderchef Georg Kofler, der wegen seiner riskanten Zockerei nach der Bundesligarechtevergabe im Dezember mit leeren Händen dastand, nun doch noch Fußball zeigen. Der Bezahlkanal und der Bonner Konzern senden von der nächsten Saison an Bundesligaspiele live über das Internet - via Breitbandzugang und so genannte Set-Top-Box für den Fernseher. Der Aktienkurs des Senders machte prompt am Freitag einen Satz nach oben.
Doch was Senderchef Georg Kofler als großen Erfolg zu verkaufen, versucht ist in Wahrheit eine Notlösung. Fürs Erste werden nur 10 bis 20 Prozent von Koflers 3,6 Millionen Abonnenten die Bundesliga gucken können. Der Rest geht leer aus, weil Online-Rechteinhaber Telekom für Premieres klassische Übertragungswege Kabel und Satellit vorerst kein Signal zur Verfügung stellen darf. Das bleibt in den nächsten drei Jahren dem neuen Pay-TV-Rivalen Arena vorbehalten.
Faktisch knicken Premiere und die Telekom vor der Deutschen Fußball Liga (DFL) ein - auch wenn beide siegesgewiss beteuern, eine ?große Lösung? mit Kabel und Satellit sei weiter das Ziel. Dass die
Telekom die Liga am Ende bis vor Gericht zerrt, um ihre Rechte durchzusetzen und damit vor allem Premiere zu helfen, ist schwer vorstellbar. Wenn die neue Fußballsaison im August startet, sind es nur noch zwei Jahre bis zur neuen Ausschreibung. Streit mit der Liga könnte sich dann rächen.
Die DFL sollte sich dennoch nicht entspannen. Sie hat mit ihrer Ausschreibung für Chaos und vor allem für Verunsicherung der Fans gesorgt. Sollte der Streit noch lange dauern, dürfte mancher erst Tage vor dem ersten Anpfiff erfahren, wo er die Spiele sehen kann.
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