Angesichts des Abbaus tausender Stellen bei der Allianz und anderen Konzernen in Deutschland hat der Bank- und Börsenexperte Wolfgang Gerke die Gewerkschaften aufgefordert, sich weltweit zu organisieren. Anders sei es nicht möglich, ein Gegengewicht zu den Wirkungen des globalisierten Kapitals aufzubauen, sagte der Nürnberger Professor im Gespräch mit der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" (NRZ, Samstagausgabe).
Dass Menschen zusehends nur noch als Kostenfaktor behandelt würden - so wie ein Maschinenpark - gefährde die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft und stelle letztlich auch den Kapitalismus als System in Frage, sagte Gerke. "So kann es nicht endlos weitergehen. Wir brauchen eine Rückbesinnung: Die Arbeit des Menschen muss wieder einen höheren Preis bekommen." Nötig sei die "Definition weltweiter Mindeststandards", um den Trend zu Jobverlagerungen zu bremsen./sbi
ISIN DE0008404005
AXC0144 2006-06-23/19:37
