HAMBURG (AP)--Die Bundesbürger verbrauchen angesichts rasant steigender Preise und wachsender Umweltbelastung immer weniger Mineralöl. Im Jahr 2005 fiel der Verbrauch um 2,3% auf 117,5 Mio t. Bis zum Jahr 2025 soll der Verbrauch um weitere 14% auf nur noch 97 Mio t im Jahr sinken, geht aus einer Schätzung des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) vom Dienstag hervor. Sowohl im Straßenverkehr als auch bei den Heizungen verringerten sparsamere Motoren und Anlagen die Nachfrage, hieß es.
Großer Verlierer beim Ölverbrauch sei der Otto-Kraftstoff: Im vergangenen Jahr betrug der Rückgang nach Angaben des Verbandes 6,4%, weil Autofahrer verstärkt auf sparsamere Dieselautos umstiegen. Bis 2025 erwartet der MWV beim Ottokraftstoff einen Rückgang des Verbrauchs um 42%. Der Dieselabsatz sank 2005 nur um 1,3% und soll in den kommenden Jahren um 12% fallen, schätzt der Verband.
Die Mineralölindustrie fährt trotz der sinkenden Absatzmengen weiter ordentliche Erträge ein. Denn die deutschen Raffinerien exportieren immer mehr Benzin, das der Heimatmarkt nicht mehr aufnimmt. Bei der Verarbeitung von Rohöl zu Diesel, Benzin oder Heizöl fallen die Endprodukte in einem bestimmten Verhältnis an. Da die Bundesbürger immer mehr Diesel nachfragen, bleibt immer mehr Benzin übrig.
Vor allem die USA, wo die Autos fast nur mit Benzinmotoren fahren, haben aber zu wenig Raffineriekapazität. Dadurch wurden zum Beispiel im vergangenen Herbst während der Krise nach dem Wirbelsturm Katrina die Preise für fertige Produkte in schwindelnde Höhen getrieben. In den deutschen Raffinerien fielen dadurch hohe Exportgewinne an.
Der MWV beruhigte zugleich alle Bürger, die sich über ein baldiges Ende der Ölreserven Sorgen machen. Die Menge der sicher bestätigten Reserven liege bei 175 Mrd t, was für 50 Jahre reiche. Dazu kämen große weitere Ölmengen, die bekannt, aber noch nicht angebohrt seien. "Es gab noch nie so viele Ölreserven wie heute", sagte MWV-Geschäftsführer Klaus Picard. Eine Prognose über die Preisentwicklung wagte er nicht. Er verwies auf Schätzungen der Weltenergieagentur IEA, wonach der faire Wert eines Barrels Öl bei 40 USD liege und nicht wie heute bei 72 USD.
DJG/chv
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Großer Verlierer beim Ölverbrauch sei der Otto-Kraftstoff: Im vergangenen Jahr betrug der Rückgang nach Angaben des Verbandes 6,4%, weil Autofahrer verstärkt auf sparsamere Dieselautos umstiegen. Bis 2025 erwartet der MWV beim Ottokraftstoff einen Rückgang des Verbrauchs um 42%. Der Dieselabsatz sank 2005 nur um 1,3% und soll in den kommenden Jahren um 12% fallen, schätzt der Verband.
Die Mineralölindustrie fährt trotz der sinkenden Absatzmengen weiter ordentliche Erträge ein. Denn die deutschen Raffinerien exportieren immer mehr Benzin, das der Heimatmarkt nicht mehr aufnimmt. Bei der Verarbeitung von Rohöl zu Diesel, Benzin oder Heizöl fallen die Endprodukte in einem bestimmten Verhältnis an. Da die Bundesbürger immer mehr Diesel nachfragen, bleibt immer mehr Benzin übrig.
Vor allem die USA, wo die Autos fast nur mit Benzinmotoren fahren, haben aber zu wenig Raffineriekapazität. Dadurch wurden zum Beispiel im vergangenen Herbst während der Krise nach dem Wirbelsturm Katrina die Preise für fertige Produkte in schwindelnde Höhen getrieben. In den deutschen Raffinerien fielen dadurch hohe Exportgewinne an.
Der MWV beruhigte zugleich alle Bürger, die sich über ein baldiges Ende der Ölreserven Sorgen machen. Die Menge der sicher bestätigten Reserven liege bei 175 Mrd t, was für 50 Jahre reiche. Dazu kämen große weitere Ölmengen, die bekannt, aber noch nicht angebohrt seien. "Es gab noch nie so viele Ölreserven wie heute", sagte MWV-Geschäftsführer Klaus Picard. Eine Prognose über die Preisentwicklung wagte er nicht. Er verwies auf Schätzungen der Weltenergieagentur IEA, wonach der faire Wert eines Barrels Öl bei 40 USD liege und nicht wie heute bei 72 USD.
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© 2006 Dow Jones News