
Die Biotech-Branche kann sich auch 2007
auf ein Jahr mit lukrativen Kooperationen und Übernahmen freuen. "In
den letzten Monaten sind die Prämien, die bei Übernahmen von
Biotech-Firmen auf den Marktpreis gezahlt wurden, deutlich
gestiegen", sagt BB-Biotech-Experte Christian Lach vom
Management-Team der Schweizer Investmentgesellschaft BB Biotech
Der Entwicklungsrückschlag von Pfizer
"Wir rechnen mit einem hervorragenden Jahr für die Biotech-Branche und mit einem schwierigen für die Pharmabranche", sagt Holger Geißler, Fondsmanager der Fondstochter der Deutschen Bank, DWS. Durchschnittlich 30 Prozent Gewinnanstieg sagt BB-Biotech-Vertreter Lach 2007 für US-Biotech-Unternehmen voraus. 25 bis 30 Prozent könnten es im Jahr 2008 sein. "In Europa sollte das Gewinnplus bei gut 20 Prozent in 2007 und dann knapp 20 Prozent im Jahr 2008 liegen", prognostiziert Lach.
TREND ZU ÜBERNAHMEN SOLLTE SICH 2007 FORTSETZEN
Bereits 2006 kam der Markt für Übernahmen kräftig in Schwung. "Der Kauf von Serono durch die deutsche Merck für rund 11 Milliarden Euro war dabei von der Größe wohl eher die Ausnahme", sagt Lach, der für 2007 eher mit Übernahmen in einer Großenordnung von ein bis zwei Milliarden Euro oder Dollar rechnet. "Für Unternehmen mit zugelassenen Produkten und großem Marktpotenzial werden Preise von über einer Milliarde Euro/Dollar möglich sein", erwartet auch Helmut Schühsler, Managing Partner beim Wagniskapitalgeber TVM Capital.
Europas größter Pharmakonzern GlaxoSmithKline
MORPHOSYS UND GPC WERDEN ALS ATTRAKTIVE ÜBERNAHMEZIELE GESEHEN
"Es gibt einen klaren Trend hin zu Übernahmen von
Biotech-Unternehmen", sagt Markus Mann, Fondsmanager bei Union
Investment und zuständig für den UniSector GenTech. Neben der
Darmstädter Merck KGaA
Auch Unternehmen wie GPC Biotech
WACHSTUMSMARKT KREBSERKRANKUNGEN
Wachstumspotenzial sehen die Experten vor allem bei
Krebsmedikamenten: Der Schweizer Pharmakonzern Roche
Keine durchschlagende Signalwirkung erwarten die Experten von den Biotech-Börsengängen in Deutschland: "Das IPO-Fenster sollte sich zwar wieder weiter öffnen, aber Börsengänge von Biotech-Unternehmen werden auch in Zukunft keine Selbstläufer sein", sagt BB-Biotech-Vertreter Lach. Oft wagten Biotech-Firmen den Schritt aufs Börsenparkett in einem zu frühen Stadium. Idealerweise sollten Kandidaten Wirkstoffe in Phase II oder besser in Phase III der klinischen Entwicklung haben. Diese Einschätzung teilt auch Julia Schüler von der Beratungsgesellschaft Ernst & Young, die den jährlichen Biotech-Report für Deutschland verfasst: "Nach wie vor konzentrieren sich die Investoren auf reifere Unternehmen mit attraktiven Produktentwicklungen." Zwei oder drei Börsengänge aus der Branche sollte 2007 in Deutschland möglich sein, prognostiziert Fondsmanager Manns. "Ich bin immer bereit an Börsengängen teilzunehmen, wenn die Bewertung stimmt."/ep/sb/cs
--- Von Elke Pfeifer, dpa-AFX ---
ISIN DE0006632003 DE0005851505 FR0000120578 US7170811035
AXC0032 2006-12-21/09:08