
Langfristig könnte sich das ungerührte ?Weiter so? der deutschen Politik bitter rächen. Im Markt für Sportwetten, wo private Unternehmen am energischsten für eine Öffnung und ein Konzessionsmodell kämpfen, ist der staatliche Anbieter Oddset schon heute fast aus dem Rennen. Vom Ausland her bieten die Privaten einfach lukrativere Konditionen. Auch fiskalisch wäre es am klügsten, diesen grauen Markt zu legalisieren, so neue Einnahmen zu erschließen und zugleich Oddset im Wettbewerb zu einem überlebensfähigen Player aufzubauen - statt so lange abzuwarten, bis ein Richter dem Monopol eines Tages den Todesstoß gibt. Es mag sein, dass manche Rechner in den Staatskanzleien fürchten, dass eine Öffnung bei den Sportwetten irgendwann auch das finanziell viel wichtigere Lottomonopol gefährden würde. Also verschanzt man sich hinter dem Argument des Spieler- und Jugendschutzes. Das ist jedoch ziemlich schwach: Um Schutzregeln durchzusetzen, braucht es kein Staatsmonopol. Ihre Glaubwürdigkeit hat die Politik hier längst verloren. Bleibt sie weiter so starr, dann verliert sie am Ende auch noch die Einnahmen.
Kontakt: Kommentar@ftd.de
Ines Zöttl - 030/22074169
Leo Klimm - 040/31990311
Christian Schütte - 030/22074169
Dies ist eine Pressestimme der Financial Times Deutschland. Für Text und Inhalt ist ausschließlich die Financial Times Deutschland verantwortlich. Die geäußerten Ansichten reflektieren auch nicht die Ansichten von Dow Jones Newswires oder der Dow Jones and Company Inc.
© 2007 Dow Jones News