Wiesbaden (ots) - "Diese DVD ist etwas ganz besonderes", sagt Alf Mayer, Direktor der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW). Ende November erscheint der erste Spielfilm, der je ein Prädikat der FBW erhalten hat, als Premium-DVD. Es ist "Der Verlorene" aus dem Jahr 1951, der einzige Regie-Film des Schauspielers Peter Lorre, den Kinogängern der Welt vertraut zum Beispiel aus Fritz Langs Filmklassiker "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" von 1931. Die Doppel-DVD des Labels "Arthaus" enthält gleich zwei Dokumentarfilme als Bonus sowie viele zusätzliche Materialien.
"Der Verlorene" von Peter Lorre erhielt 1951 bei der gerade gegründeten Filmbewertungsstelle Wiesbaden das Prädikat "Wertvoll". Es war die positivste Würdigung, die dieser "Film noir" damals in Deutschland erfuhr (das Gutachten bei www.fbw-filme.de). Nach nur zehn Tagen war der politisch unbequeme Film wieder aus den Kinos verschwunden, er wurde zur Legende - und gilt heute als einer der besten deutschen Filme überhaupt. Anlässlich der DVD-Premiere zeigt das Kino im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt eine kleine Lorre-Retrospektive (Termine weiter unten). Auch dies eine Premiere, es ist das erste Mal, dass die Herausbringung einer einzelnen DVD mit einer Filmreihe gewürdigt wird. Im Foyer gibt es eine kleine Ausstellung. Für FBW-Direktor Alf Mayer war und ist es "ein Herzensanliegen", Peter Lorres Film wieder zugänglich zu machen. "Das Medium DVD hat all die guten Eigenschaften einer Hausbibliothek, jeder kann sich die Schätze der Filmkunst ins Haus holen. DVDs sind ein wichtiger Teil der Filmkultur." Die FBW hat deswegen - ebenso wie das Deutsche Filminstitut (DIF) - die Herausbringung nach Kräften unterstützt. Mit der jetzt am 30. November 2007 in den Handel kommenden Lorre-Edition "kann sich Arthaus mit der feinsten DVD-Reihe der Welt, mit Criterion, messen. Hier wurde ganz wunderbare und liebevolle Arbeit gemacht", findet Alf Mayer. Zur Premium-DVD gehören unter anderem ein umfangreiches Booklet (Autor ist der Lorre-Biograf Felix Hofmann) sowie zwei Dokumentationen: ein Lorre-Porträt von Harun Farocki und ein eigens produzierter Dokumentarfilm über die Entstehungsgeschichte des "Verlorenen", für den der Filmhistoriker und Filmjournalist Robert Fischer intensiv recherchiert und etliche der damals Mitwirkenden vor die Kamera geholt hat.
Peter Lorre (1904 -1964) zählt zu den bedeutenden Persönlichkeiten des deutschsprachigen Films und Theaters. Charlie Chaplin nannte ihn "den besten Schauspieler der Welt". Seinem Werk und seiner Biografie ist die Erfahrung von Emigration und Exil so deutlich eingeschrieben, dass keine monumentale, entrückte Geniefigur vor uns liegt, sondern eine vielfach gebrochene Existenz - und eine zutiefst moderne Ästhetik der "Verlorengegangenheit". Mit "Der Verlorene" versuchte Lorre 1951 seine Rückkehr nach Deutschland, nachdem er vor den Nazis ins Exil nach Hollywood geflüchtet war. Doch seine Art von Vergangenheitsbewältigung stieß in der bundesrepublikanischen Nachkriegsgesellschaft auf wenig Gegenliebe: Sein deutscher "film noir" über Schuld und Sühne wurde abgelehnt, ging unter. "Falls mein Film auch nur einem einzigen Menschen hilft, sein Gewissen zu erleichtern, dann wird er nicht umsonst gemacht sein", vertraute Lorre damals einem Interviewer an.
Preiswerte Exemplare der Biografie von Felix Hofmann/Stephen D. Youngkin, "Peter Lorre. Portrait des Schauspielers auf der Flucht" (belleville Verlag, 1998), sind erhältlich beim Antiquariat Micromegas (www.micromegas.de).
Das Kino im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt zeigt folgende Lorre-Filme: Sonntag, 18.11.2007, 20.15 Uhr: Der Verlorene, BRD 1951. (Anschließend Alf Mayer im Gespräch mit Lorre Biograf Felix Hofmann und Elisabeth Schweeger, Intendantin schauspielfrankfurt.) Samstag, 24.11.2007, 17.30 Uhr: Die zwei Dokumentationen der Lorre-Premium-DVD: Peter Lorre - Das doppelte Gesicht, BRD 1984, Regie: Harun Farocki, Felix Hofmann. Und: Displaced Person. Die Entstehung von Peter Lorres Film "Der Verlorene", D 2007, Regie: Robert Fischer. Sonntag, 25.11.2007, 20.30 Uhr: M - Eine Stadt sucht einen Mörder, D 1931, Regie: Fritz Lang. Das Programmheft November 2007 enthält eine schöne Lorre-Doppelseite:www.deutschesfilmmuseum.de
Originaltext: Filmbewertungsstelle Wiesbaden Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9113 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9113.rss2
Pressekontakt: Filmbewertungsstelle (FBW) Redaktion: Alf Mayer Rheingaustraße 140, 65203 Wiesbaden Telefon: 0611-966004-0 0611-966004-12 Telefax: 0611-966004-11 e-mail: film@fbw-filme.de http://www.fbw-filme.de
"Der Verlorene" von Peter Lorre erhielt 1951 bei der gerade gegründeten Filmbewertungsstelle Wiesbaden das Prädikat "Wertvoll". Es war die positivste Würdigung, die dieser "Film noir" damals in Deutschland erfuhr (das Gutachten bei www.fbw-filme.de). Nach nur zehn Tagen war der politisch unbequeme Film wieder aus den Kinos verschwunden, er wurde zur Legende - und gilt heute als einer der besten deutschen Filme überhaupt. Anlässlich der DVD-Premiere zeigt das Kino im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt eine kleine Lorre-Retrospektive (Termine weiter unten). Auch dies eine Premiere, es ist das erste Mal, dass die Herausbringung einer einzelnen DVD mit einer Filmreihe gewürdigt wird. Im Foyer gibt es eine kleine Ausstellung. Für FBW-Direktor Alf Mayer war und ist es "ein Herzensanliegen", Peter Lorres Film wieder zugänglich zu machen. "Das Medium DVD hat all die guten Eigenschaften einer Hausbibliothek, jeder kann sich die Schätze der Filmkunst ins Haus holen. DVDs sind ein wichtiger Teil der Filmkultur." Die FBW hat deswegen - ebenso wie das Deutsche Filminstitut (DIF) - die Herausbringung nach Kräften unterstützt. Mit der jetzt am 30. November 2007 in den Handel kommenden Lorre-Edition "kann sich Arthaus mit der feinsten DVD-Reihe der Welt, mit Criterion, messen. Hier wurde ganz wunderbare und liebevolle Arbeit gemacht", findet Alf Mayer. Zur Premium-DVD gehören unter anderem ein umfangreiches Booklet (Autor ist der Lorre-Biograf Felix Hofmann) sowie zwei Dokumentationen: ein Lorre-Porträt von Harun Farocki und ein eigens produzierter Dokumentarfilm über die Entstehungsgeschichte des "Verlorenen", für den der Filmhistoriker und Filmjournalist Robert Fischer intensiv recherchiert und etliche der damals Mitwirkenden vor die Kamera geholt hat.
Peter Lorre (1904 -1964) zählt zu den bedeutenden Persönlichkeiten des deutschsprachigen Films und Theaters. Charlie Chaplin nannte ihn "den besten Schauspieler der Welt". Seinem Werk und seiner Biografie ist die Erfahrung von Emigration und Exil so deutlich eingeschrieben, dass keine monumentale, entrückte Geniefigur vor uns liegt, sondern eine vielfach gebrochene Existenz - und eine zutiefst moderne Ästhetik der "Verlorengegangenheit". Mit "Der Verlorene" versuchte Lorre 1951 seine Rückkehr nach Deutschland, nachdem er vor den Nazis ins Exil nach Hollywood geflüchtet war. Doch seine Art von Vergangenheitsbewältigung stieß in der bundesrepublikanischen Nachkriegsgesellschaft auf wenig Gegenliebe: Sein deutscher "film noir" über Schuld und Sühne wurde abgelehnt, ging unter. "Falls mein Film auch nur einem einzigen Menschen hilft, sein Gewissen zu erleichtern, dann wird er nicht umsonst gemacht sein", vertraute Lorre damals einem Interviewer an.
Preiswerte Exemplare der Biografie von Felix Hofmann/Stephen D. Youngkin, "Peter Lorre. Portrait des Schauspielers auf der Flucht" (belleville Verlag, 1998), sind erhältlich beim Antiquariat Micromegas (www.micromegas.de).
Das Kino im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt zeigt folgende Lorre-Filme: Sonntag, 18.11.2007, 20.15 Uhr: Der Verlorene, BRD 1951. (Anschließend Alf Mayer im Gespräch mit Lorre Biograf Felix Hofmann und Elisabeth Schweeger, Intendantin schauspielfrankfurt.) Samstag, 24.11.2007, 17.30 Uhr: Die zwei Dokumentationen der Lorre-Premium-DVD: Peter Lorre - Das doppelte Gesicht, BRD 1984, Regie: Harun Farocki, Felix Hofmann. Und: Displaced Person. Die Entstehung von Peter Lorres Film "Der Verlorene", D 2007, Regie: Robert Fischer. Sonntag, 25.11.2007, 20.30 Uhr: M - Eine Stadt sucht einen Mörder, D 1931, Regie: Fritz Lang. Das Programmheft November 2007 enthält eine schöne Lorre-Doppelseite:www.deutschesfilmmuseum.de
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