
Der US-Ölpreis ist am Montag nach Meldungen über eine leichte Entspannung im Atomstreit mit dem Iran stark gefallen und zeitweise unter die Marke von 140 US-Dollar gerutscht. Am frühen Abend sank der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Lieferung auf ein Tagestief von 139,50 Dollar. Im weiteren Handelsverlauf legte der WTI-Preis wieder etwas zu und stand zuletzt bei 140,12 Dollar. Das sind 5,15 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Freitag.
Ein Fass der Nordseesorte Brent verbilligte sich im Handelsverlauf ebenfalls stark und rutschte zuletzt um 3,33 Dollar auf 141,07 Dollar. Am vergangenen Donnerstag hatten die Ölpreise Rekordstände von 145,85 Dollar (WTI) und 146,69 Dollar (Brent) markiert. Marktbeobachter begründeten die jüngsten Preisrückgänge mit einer leichten Entspannung des Konflikts um das iranische Atomprogramm. Der Iran hatte am Wochenende Verhandlungen angeboten, allerdings ohne die Urananreicherung in den Atomanlagen des Landes zu unterbrechen.
Trotz der aktuell fallenden Preise an den Ölmärkten sehen Experten das weitere Abwärtspotential aber als begrenzt an. Auch mit der angekündigten Gesprächsbereitschaft habe sich im Atomstreit mit dem Iran keine grundsätzlich neue Lage ergeben, sagte der Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Der Iran drohe nach wie vor im Falle eines militärischen Angriffs mit der Sperrung der wichtigen Seefahrts-Straße von Hormus, durch welche rund 20 Prozent der weltweiten Ölproduktion aus dem Persischen Golf in die Industriestaaten transportiert werden.
Der Commerzbank-Experte hält ein derartiges Szenario zwar für unwahrscheinlich. Dennoch dürfte alleine die Drohung ausreichen, "um die Risikoprämie beim Ölpreis hoch zu halten"./jkr/fj
AXC0206 2008-07-07/18:47