Bankenwerte haben am Freitag zu den
Favoriten am deutschen Aktienmarkt gezählt. Aktien der Commerzbank
Börsianer verwiesen auf Berichte im "Wall Street Journal" (WSJ) und der "NY Times" zur Citigroup, die eine Kurserholung bei den Aktien des US-Finanzriesen und in deren Kielwasser auch der Bankenwerte weltweit auslösten. Nach einem drastischen Einbruch seines Aktienkurses erwägt Citigroup laut WSJ Konzernteilte oder gleich das ganze Unternehmen zum Verkauf zu stellen. Laut "The New York Times" ist zwar mit dem Blick auf Verkäufe keine baldige Entscheidung zu erwarten. Die Citigroup bezeichne sich aber als finanzwirtschaftlich stark und habe viele Finanzierungsoptionen.
Analyst Philipp Häßler von equinet sieht eine verbesserte Stimmung für Bankenwerte nach den Berichten über die Citigroup, die auch den Aktien der europäischen Wettbewerber eine Erholung ermöglicht. Einen direkten Einfluss auf die deutschen Banken sieht er aber nicht. Ein weiterer Analyst sagte: "Durch Teilverkäufe würde das Dickschiff Citigroup wieder manövrierfähiger und das hebt die zuletzt sehr schlechte Stimmung gegenüber Bankaktien." Zudem könnte die Citigroup durch Verkäufe dringend benötigtes Kapital freisetzen.
Kapitalmarktexperte Robert Halver, Kapitalmarktexperte bei der Baader Bank, betonte: "Die Intransparenz ist wieder stärker geworden und die Lage um die Citigroup und das gesamte US-Finanzsystem ist sehr schwer zu beurteilen." Stochern im Nebel sei einfacher als die Lage der US-Banken fassen zu können. Hierzu passe, dass die Federal Reserve umfangreiche Kapitalmittel ausgeliehen hat, es unklar bleibt, welche Bank diese Mittel bekommen hat, und welche Sicherheiten gegeben worden sind. "Die Kursentwicklung ist dem Zufallsprinzip ausgesetzt und für die langfristig orientierten Investoren sind derzeit einfach die fundamentalen Leitplanken nicht auszumachen."/fat/la
ISIN DE0005140008 DE0008032004
AXC0054 2008-11-21/10:44