
Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) ist im vergangenen Geschäftsjahr wieder tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Neben den Finanzierungskosten für den Erwerb von Kabelnetzen der Augsburger Orion Cable machte KDG am Mittwoch in München dafür unter anderem auch Rückstellungen für den Umbau des Unternehmens verantwortlich. Unter dem Strich wurde der Verlust mehr als verdoppelt von minus 33,8 Millionen Euro im Vorjahr auf 72 Millionen Euro. Der Umsatz legte dagegen auch dank neuer Kunden um 14,5 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro zu. Für das laufende Geschäftsjahr 2009/10 (31. März) rechnet das Unternehmen mit einem langsameren Wachstumstempo.
Die Zahl der Kunden, die das sogenannte Triple Play nutzen - also Fernsehen, Internet und Telefonie über das TV-Kabel - soll bis Ende dieses Geschäftsjahres von zuletzt 805.900 auf über eine Million steigen. Im Vergleich zu normalen Kabel-Kunden bringen solche Triple-Play-Kunden dem Unternehmen etwa das Dreifache an Umsatz.
Die Erlöse will das Unternehmen in diesem Geschäftsjahr um fünf bis sieben Prozent steigern und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 635 bis 645 Millionen Euro, nach 570,7 Millionen Euro im vergangenen Jahr. In den weiteren Ausbau seines Netzes sowie in neue Produkte und die Kundengewinnung sollen bis zu 330 Millionen Euro fließen. Seit 2003 habe KDG bereits mehr als eine Milliarde Euro in die Digitalisierung und Modernisierung des Kabelnetzes gesteckt. Die gesamten 265.000 Kilometer Fernsehkabel des Unternehmens seien inzwischen digitalisiert. Zugleich solle aber auch das analoge Programmangebot noch über Jahre hinweg aufrechterhalten werden, sagte KDG-Chef Adrian von Hammerstein. Dies sei nicht nur im Interesse der Kunden, sondern auch der Sender, die ihre Programme analog verbreiten./cs/DP/edh
AXC0153 2009-07-29/14:50