
DJ UPDATE: Krise belastet Lanxess - Sparprogramm ausgeweitet
(NEU: Details) Von Natali Schwab DOW JONES NEWSWIRES
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Lanxess AG hat auch im zweiten Quartal 2009 das anhaltend schwierige wirtschaftliche Umfeld zu spüren bekommen. Im Vergleich zum ersten Quartal führten Mengenzuwächse insbesondere in Asien sowie Kostensenkungen aus dem Programm "Challenge 09" jedoch zu Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis. Aufgrund der konjunkturellen Lage plant der Spezialchemiekonzern eine Ausweitung seines Sparprogramm, das auch den Entgeldverzicht für die Mitarbeiter vorsieht.
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete Lanxess im zweiten Quartal ein niedrigeres EBITDA vor Sonderposten von 112 (223) Mio EUR, wie der Leverkusener Konzern am Mittwoch mitteilte. Das lag jedoch im Rahmen der Unternehmenserwartungen, die bei 100 Mio bis 120 Mio EUR lagen. Das Nettoergebnis ermäßigte sich auf 17 (55) Mio EUR.
Im Vergleich zum schwachen ersten Quartal bedeutete dies hingegen eine deutliche Verbesserung. So hatte Lanxess in den ersten drei Monaten aufgrund des Nachfrageeinbruchs einen Nettoverlust von 14 Mio EUR und ein EBITDA vor Sonderposten von 66 Mio EUR verzeichnet.
Das Segment Performance Polymers litt am stärksten unter der Krise. Im Vergleich zum Vorjahresquartal brach der Umsatz um 38% ein; das EBITDA vor Sondereinflüssen fiel um 59%. Gegenüber den ersten drei Monaten habe die Nachfrage hingegen wieder angezogen; die negativen Effekte im Vorquartal - darunter der Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden und außergewöhnliche Wertberichtigungen auf Vorräte - hätten sich abgeschwächt.
Die Bereiche Advanced Intermediates (Basis- und Feinchemikalien) sowie Performance Chemicals verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls Umsatz- und Ergebnisrückgänge im zweistelligen Prozentbereich. Der Umsatz sank um knapp 30% auf 1,238 Mrd EUR im Vergleich zum Vorjahr. Gegenüber dem Vorquartal bedeutete dies dagegen ein Plus von 17,5%. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten mit Erlösen von 1,210 Mrd EUR und einem EBITDA vor Sonderposten von 109 Mio EUR gerechnet.
Den Sparkurs will das Unternehmen verschärfen. Bis 2012 sollen nun weltweit 360 Mio EUR durch das Programm "Challenge 09-12" gesenkt werden. Dies sind 110 Mio EUR mehr als durch das Ursprungsprogramm vorgesehen. Die zusätzlichen Einsparungen sollen durch flexibles Anlagenmanagement sowie einen Gehaltsverzicht der Mitarbeiter erreicht werden. Für das laufende Jahr geht Lanxess weiter von einem Umsatz- und Ergebnisrückgang aus. Eine detaillierte Prognose soll mit der Veröffentlichung der Drittquartalszahlen im November erfolgen.
Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage scheine nun auch in Lateinamerika, Nordamerika und Europa die Talsohle erreicht zu haben, schätzt Lanxess. Asien verzeichne weiterhin eine gute Dynamik. Die anderen Regionen werden sich ebenfalls erholen, wenn auch mit niedrigerem Tempo. Die Kunden hätten ihren Lagerabbau inzwischen zwar beendet, dennoch seien bislang kaum Tendenzen für einen Lageraufbau erkennbar.
Für das dritte Quartal kündigte Lanxess ein EBITDA vor Sonderposten in etwa auf Vorquartalsniveau an. Das Unternehmen bezeichnete dies als "ehrgeizig", da diese Kennziffer in der Vergangenheit im dritten Quartal immer um durchschnittlich 15% niedriger ausgefallen sei als das Ergebnis des zweiten Quartals. In das dritte Quartal falle zudem die übliche Sommerflaute. Die Aktie verliert zu Handelsbeginn 4,5% auf 19,75 EUR.
Webseite: http://www.lanxess.de -von Natali Schwab, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 119, consumer.de@dowjones.com DJG/nas/cbr Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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August 12, 2009 03:34 ET (07:34 GMT)
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