Mainz (ots) - Frauen sind immer die Opfer, Männer immer die Täter? Das ist ein weit verbreite-tes Vorurteil. Experten schätzen, dass bis zu 20 Prozent aller Fälle von sexuellem Missbrauch an Jungen und Mädchen von Frauen begangen werden. Doch die Opfer schweigen meist aus Scham, finden kein Gehör oder suchen sich erst Jahrzehnte später professionelle Hilfe. So wie Andreas Marquardt, der ein gefürchteter Zuhälter war und sich erst nach seiner Verhaftung Mitte der 90er Jahre einem Therapeuten anvertraute, um herauszufinden, was die Gründe für seine Gewaltbereitschaft sind. Der "ML Mona Lisa"-Autorin Ute Laibl berichtet der 53-Jährige von seinen traumatischen Erlebnissen als von der Mutter missbrauchter Junge und von seiner zweifelhaften "Karriere" im Berliner Rotlichtmilieu. Das bewegende Interview wird in der nächsten Ausgabe des ZDF-Magazins "ML Mona Lisa" (Sonntag, 18. Oktober 2009, 18.00 Uhr) ausgestrahlt.
"Im Alter von sieben Jahren fing meine Mutter an, an mir rumzufummeln, zu streicheln, zu küssen an bestimmten Stellen. Bis zum Alter von vierzehn Jahren musste ich mit meiner Mutter sämtliche sexuellen Sachen machen, die es überhaupt gibt, drei- bis viermal die Woche und das über Jahre", berichtet Marquardt, der seine Aggressionen später an seinen Prostituierten ausließ. "Ich hatte keine Gefühle mehr für Frauen. Für mich waren sie zu der Zeit keine Menschen." Seit acht Jahren wird Andreas Marquardt von Jürgen Lemke betreut, einem der renommiertesten Therapeuten auf dem Gebiet des sexuellen Missbrauchs. Eine Mutter, die ihren Sohn systematisch missbraucht? Selbst Lemke hatte zunächst Zweifel: "Ich habe sehr wohl getestet: Kommt da Widersprüchliches? Und mir war ziemlich schnell klar, hier liegt ein ganz realer schwerer Missbrauch durch eine Mutter vor."
"Tauwetter" in Berlin ist eine der wenigen Beratungsstellen für Männer, die als Kind missbraucht wurden. Von den 1200 Opfern, die allein hier seit 1995 Unterstützung suchten, wurden ein Drittel durch Frauen missbraucht. Thomas Schlingmann, einer der Initiatoren von "Tauwetter": "Auch Frauen sind als Menschen zu jeder Sache in der Lage, zu der ein Mann in der Lage ist." Die Folgen weiblichen Missbrauch sind genauso folgenschwer. Marion Erdmann, die heutige Lebensgefährtin von Andreas Marquardt, glaubt: "Durch den Missbrauch ist ganz, ganz viel an seinem Vertrauen zu anderen Menschen kaputtgegangen."
Die ML-Autorin Ute Laibl und Andreas Marquardt stehen für Interviews zur Verfügung. Anfragen bitte an die ZDF-Pressestelle München, Tel. (089) 9955-1351
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"Im Alter von sieben Jahren fing meine Mutter an, an mir rumzufummeln, zu streicheln, zu küssen an bestimmten Stellen. Bis zum Alter von vierzehn Jahren musste ich mit meiner Mutter sämtliche sexuellen Sachen machen, die es überhaupt gibt, drei- bis viermal die Woche und das über Jahre", berichtet Marquardt, der seine Aggressionen später an seinen Prostituierten ausließ. "Ich hatte keine Gefühle mehr für Frauen. Für mich waren sie zu der Zeit keine Menschen." Seit acht Jahren wird Andreas Marquardt von Jürgen Lemke betreut, einem der renommiertesten Therapeuten auf dem Gebiet des sexuellen Missbrauchs. Eine Mutter, die ihren Sohn systematisch missbraucht? Selbst Lemke hatte zunächst Zweifel: "Ich habe sehr wohl getestet: Kommt da Widersprüchliches? Und mir war ziemlich schnell klar, hier liegt ein ganz realer schwerer Missbrauch durch eine Mutter vor."
"Tauwetter" in Berlin ist eine der wenigen Beratungsstellen für Männer, die als Kind missbraucht wurden. Von den 1200 Opfern, die allein hier seit 1995 Unterstützung suchten, wurden ein Drittel durch Frauen missbraucht. Thomas Schlingmann, einer der Initiatoren von "Tauwetter": "Auch Frauen sind als Menschen zu jeder Sache in der Lage, zu der ein Mann in der Lage ist." Die Folgen weiblichen Missbrauch sind genauso folgenschwer. Marion Erdmann, die heutige Lebensgefährtin von Andreas Marquardt, glaubt: "Durch den Missbrauch ist ganz, ganz viel an seinem Vertrauen zu anderen Menschen kaputtgegangen."
Die ML-Autorin Ute Laibl und Andreas Marquardt stehen für Interviews zur Verfügung. Anfragen bitte an die ZDF-Pressestelle München, Tel. (089) 9955-1351
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