
IKB Deutsche Industriebank AG: Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2009/10
IKB Deutsche Industriebank AG / Halbjahresergebnis
26.11.2009
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Der Konzernfehlbetrag (nach Steuern) der IKB Deutsche Industriebank AG im ersten Halbjahr 2009/10 (1. April 2009 bis 30. September 2009) liegt bei -398 Mio. EUR (1. Halbjahr 2008/09: Konzernüberschuss +240 Mio. EUR). Der Verlust ergibt sich überwiegend aus dem negativen Fair-Value-Ergebnis, weil die Fair-Value-Gewinne auf der Aktivseite deutlich durch Fair-Value-Verluste auf der Passivseite überkompensiert werden. Darüber hinaus ist die Risikovorsorge wie erwartet angestiegen. Bei der Bewertung von Besserungsabreden und einem Teil der Genussscheine und Stillen Einlagen sind signifikante Gewinne entstanden, die im Sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen werden.
Die Gewinn- und Verlustrechnung für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2009/10 stellt sich folgendermaßen dar.
in Mio. EUR 1.4. - 30.9. 1.4. - 30.9. Differ- 2009 2008 enz Zinsüberschuss 102 190 -88 Risikovorsorge im Kreditgeschäft 210 107 103 Zinsüberschuss nach Risikovorsorge -108 84 -192 Provisionsüberschuss -13 24 -37 Fair-Value-Ergebnis -279 163 -442 Ergebnis aus Finanzanlagen 13 -234 247 Ergebnis aus at equity bilanzierten -1 -8 7 Unternehmen Verwaltungsaufwendungen 146 180 -34 Sonstiges betriebliches Ergebnis 140 423 -283 Operatives Ergebnis -394 272 -666 Steuern 5 32 -27 Konzernfehlbetrag -398 240 -638
Summendifferenzen sind Rundungsdifferenzen.
Der Zinsüberschuss ist um 88 Mio. EUR auf 102 Mio. EUR gesunken. Bei dem durch Volumensrückgänge geprägten Geschäft nahm das Treasury-Ergebnis um 70 Mio. EUR ab, und der Zinsüberschuss im Segment Portfolio Investments sank um 23 Mio. EUR.
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft hat sich aufgrund der anhaltend schlechten konjunkturellen Lage wie erwartet gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 103 Mio. EUR auf 210 Mio. EUR deutlich erhöht. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge sank dementsprechend um 192 Mio. EUR auf einen negativen Wert von 108 Mio. EUR
Der Provisionsüberschuss lag bei -13 Mio. EUR. Der Rückgang um 37 Mio. EUR gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum resultierte überwiegend aus gestiegenen Kosten der Liquiditätsbeschaffung. Im Vorjahresvergleichszeitraum war noch kein Provisionsaufwand für Garantien des SoFFin enthalten.
Das Fair-Value-Ergebnis von -279 Mio. EUR (+163 Mio. EUR) enthält gegenläufige Effekte. Auf der Aktivseite sind hohe Bewertungsgewinne bei Portfolioinvestments und langfristigen Anlagen und Derivaten von insgesamt 359 Mio. EUR entstanden. Diese wurden jedoch von Verlusten i.H.v. 629 Mio. EUR überkompensiert, die sich aufgrund der verbesserten Bonitätswahrnehmung der IKB (gemessen an den Kapitalmarktprämien) aus einer Höherbewertung von Passiva ergaben. Damit kehren sich die in der Vergangenheit entstandenen hohen Fair-Value-Gewinne aus der Passivbewertung nunmehr wie erwartet um.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis beläuft sich auf 140 Mio. EUR (423 Mio. EUR). Der aktuelle Wert erklärt sich insbesondere aus der Bewertung von Besserungsabreden und einem Teil der Genussscheine und Stillen Einlagen.
Die Verwaltungsaufwendungen wurden durch Kostensenkungsmaßnahmen um 34 Mio. EUR auf 146 Mio. EUR reduziert. Der Rückgang betraf mit 26 Mio. EUR die Sonstigen Verwaltungsaufwendungen, bei denen insbesondere der Aufwand für die Beratung durch Dritte gesenkt wurde. Die Personalaufwendungen sanken gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 8 Mio. EUR auf 81 Mio. EUR. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl ging im Geschäftshalbjahr um 79 auf 1.670 zurück.
Insgesamt ergibt sich ein Operatives Ergebnis (vor Steuern) von -394 Mio. EUR (+272 Mio. EUR). Nach einem Steueraufwand von 5 Mio. EUR beträgt der Konzernfehlbetrag -398 Mio. EUR (Konzernüberschuss im ersten Halbjahr 2008/09: 240 Mio. EUR).
Das Ergebnis pro Aktie betrug unter Berücksichtigung der von 97 Mio. auf 609 Mio. gestiegenen durchschnittlichen Anzahl der ausgegebenen Stückaktien im ersten Halbjahr 2009/10 -0,65 EUR (2,48 EUR).
Die Bilanzsumme lag am 30. September 2009 bei 42,0 Mrd. EUR und ist im ersten Geschäftshalbjahr um 2,7 Mrd. EUR zurückgegangen. Dieser Rückgang basiert im Wesentlichen auf dem Abbau der Forderungen an Kunden, vor allem aufgrund der EU-Auflagen, sowie dem Abbau der Finanzanlagen und der Handelsaktiva. Auf der Passivseite verminderte sich vor allem der Bestand der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und der Handelspassiva.
Die Kernkapitalquote der IKB-Gruppe lag am 30. September 2009 bei 10,4 %. Die Gesamtkennziffer betrug 14,7 %.
Ausblick
In einem nach wie vor von hoher Unsicherheit und Volatilität geprägten Marktumfeld sowie in einer tiefen Rezession ist die IKB weiterhin erheblichen Risiken in Form von Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditäts- und Rechtsrisiken ausgesetzt. Die Finanz- und Wirtschaftskrise wird die Geschäftsentwicklung der IKB weiter belasten und zu einer großen Ergebnisvolatilität führen. Dies gilt neben dem Kerngeschäft auch für die zum Fair Value bewerteten Positionen.
Weiterhin ist es für die IKB erforderlich, die Auflagen von SoFFin, EU-Kommission und Einlagensicherungsfonds des privaten Bankgewerbes einzuhalten. Die Genehmigung der EU-Kommission für den erweiterten SoFFin-Garantierahmen steht - nach Prüfung des modifizierten Restrukturierungsplans - noch aus.
Zur Einhaltung einer Kernkapitalquote von mindestens 8 % wird die IKB weiterhin insbesondere Risikopositionen abbauen.
Der Vorstand geht davon aus, dass die Auflagen fristgerecht umgesetzt und gleichzeitig die wirtschaftlichen Vorgaben eingehalten werden. Im Hinblick auf die Erfüllung der EU-Auflagen gibt es erhebliche Fortschritte.
Die IKB wird nach Abschluss der Restrukturierung voraussichtlich eine deutlich andere Ertragsstruktur und ein insgesamt niedrigeres Ertragsniveau haben als in den Geschäftsjahren vor 2007/08, da die Bilanzsumme erheblich kleiner sein wird. An die Stelle der Erträge aus dem Segment Portfolio Investments werden die Provisionen aus dem Beratungsgeschäft mit dem Mittelstand treten. Die Ergebnisse der Geschäftsjahre 2009/10 und 2010/11 werden voraussichtlich erheblich durch die Folgewirkungen der Finanzkrise, die Ausfälle im Unternehmenssektor sowie die Kosten zur Erfüllung der EU-Auflagen belastet sein.
Ergebnisbelastend wirken insbesondere die Einschränkung des zinstragenden Neugeschäfts sowie die Kosten des Abbaus der Bilanzsumme. Hinzu kommen die erhöhte Risikovorsorge und die stark gestiegenen Refinanzierungskosten. Die Senkung der Sachkosten um 30 % auf Jahresbasis und der Abbau von voraussichtlich 370 Arbeitsplätzen werden im Konzern die Kosten deutlich reduzieren.
Für das mittelfristige Ziel des Erreichens einer angemessenen Rendite aus dem operativen Geschäft ist es dann erforderlich, dass aus dem geplanten Aufbau der Beratungsdienstleistungen zusätzliche Provisionserträge erzielt werden und das Kreditgeschäft auf einer deutlich verringerten Verwaltungs- und Risikokostenbasis und zu auskömmlichen Margen allmählich gesteigert wird.
Düsseldorf, den 26. November 2009
Dr. Jörg Chittka, Telefon: +49 211 8221-4349; Dr. Annette Littmann, Telefon: +49 211 8221-4745 Fax: +49 211 8221-3959, E-Mail: presse@ikb.de
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AXC0017 2009-11-26/08:00