München (BoerseGo.de) - Der Mischkonzern Siemens ist im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2008/2009 tief in die roten Zahlen gerutscht. Aufgrund einer Abschreibung auf das Joint Venture Nokia Siemens Networks in Höhe von 1,6 Milliarden Euro sei unter dem Strich ein Verlust von rund einer Milliarden Euro angefallen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Im gesamten Geschäftsjahr konnte Siemens dagegen einen Gewinn in Höhe von 2,5 Milliarden Euro verbuchen. Der Überschuss hat sich damit aber mehr als halbiert. Der Vorjahreswert von 5,9 Milliarden Euro enthielt allerdings einen Sonderertrag aus dem Verkauf von VDO Automotive in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten kletterte um 32 Prozent von 1,9 Milliarden Euro auf 2,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis der Sektoren stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 13 Prozent von 6,6 Milliarden Euro auf 7,5 Milliarden Euro. Damit wurden die Erwartungen übertroffen. Siemens hatte sich zum Ziel gesetzt, mindestens den Vorjahreswert zu übertreffen.
Der Umsatz ging im Geschäftsjahr 2008/2009 um 0,9 Prozent auf 76,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 77,3 Milliarden Euro) zurück. Auf vergleichbarer Basis, also ohne Portfolio- und Währungseffekte, lag der Umsatz auf Vorjahresniveau. Siemens hatte sich zum Ziel gesetzt, im Falle eines Konjunkturabschwungs auf vergleichbarer Basis weniger als halb so stark zu schrumpfen wie die Weltwirtschaft. Das Welt-Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2009 voraussichtlich um 2,1 Prozent sinken.
Der Vorstand von Siemens geht auch für das laufende Geschäftsjahr 2009/2010 von einem herausfordernden Marktumfeld aus. Nach zweistelligem Auftragsrückgang im Geschäftsjahr 2008/2009 erwartet Siemens für das Geschäftsjahr 2009/2010 einen organischen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das Ergebnis der Sektoren soll zwischen 6,0 und 6,5 Milliarden Euro liegen und das Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten soll um rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 2,457 Milliarden Euro steigen. Der Vorstand betonte, dass von dieser Prognose wesentliche Effekte ausgenommen sind, die sich aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen, Portfoliotransaktionen, Wertminderungen oder aus rechtlichen und regulatorischen Angelegenheiten ergeben könnten.