Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier Nach der kurzlebigen Debatte um einen Vizekanzlerposten für Verteidigungsminister zu Guttenberg ist die CSU weiter auf der Suche nach einem schlagkräftigen Thema, das vor der Klausur in Wildbad Kreuth von den eigenen Schwächen ablenken soll. Der umstrittene EU-Beitritt der Türkei ist in solchen Fällen stets eine dankbare Alternative - auch wenn der Vorstoß, die Verhandlungen mit Ankara zu beenden, keinerlei Aussichten auf Erfolg hat. Wenig überzeugend ist indes die Behauptung, man wolle die Gespräche nur stoppen, weil sie ohnehin zu keinem positiven Ergebnis führen würden. Und die Begründung, man wolle "mehr Ehrlichkeit" gegenüber der Türkei, erscheint geradezu schamlos. Was die Christsozialen tatsächlich umtreibt, ist vielmehr die Sorge, dass die Verhandlungen eines Tages doch zum Erfolg führen könnten - und das größte Mitgliedsland der EU muslimisch wäre. Dabei spricht überhaupt nichts dagegen, die bislang unterdrückte Debatte, ob das vereinigte Europa auf christlichen Werten beruht und ob die Türkei dazu passt, einmal öffentlich zu führen. Aber dazu muss man das eigene Unbehagen offen aussprechen - und nicht hinter vorgeschobenen Argumenten verstecken. Soviel Ehrlichkeit hat die Türkei verdient.
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