(neu: weitere Verdächtige)
LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Beim Chemiekonzern BASF
Im vergangenen Jahr hatte es nach BASF-Angaben bereits in einem Einzelprojekt einen ähnlichen Fall gegeben. Die damals beschuldigte Fremdfirma habe der BASF daraufhin Schadenersatz gezahlt. Außerdem seien auf beiden Seiten personelle Konsequenzen gezogen worden.
MEHRFACH ABGERECHNET
Im aktuellen Fall sollen ein BASF-Ingenieur und "einige wenige" weitere BASF-Mitarbeiter von dem hessischen Unternehmen "über einen längeren Zeitraum" Geld und Sachleistungen bekommen haben, so der BASF-Sprecher. Es gebe den Verdacht, dass sich das Unternehmen dadurch Vorteile bei der Auftragsvergabe verschaffen wollte. Dass die Firma Leistungen mehrfach abgerechnet habe, stehe bereits fest, sagte er.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft richten sich bislang gegen einen BASF-Ingenieur und vier Mitarbeiter des hessischen Unternehmens. Es bestehe der Verdacht des Betrugs und der Bestechlichkeit sowie Bestechung im Geschäftsverkehr, sagte der Leiter der Kaiserslauterer Staatsanwaltschaft, Helmut Bleh. Er schließt nicht aus, dass es in dem Korruptionsfall weitere Beteiligte geben könnte. "Wir haben aber keinen konkreten Verdacht." Die Ermittlungen stünden noch am Anfang. Nähere Angaben zu dem hessischen Unternehmen wollte er nicht machen.
RÄUME DURCHSUCHT
Rund 50 Beamte hatten am Dienstag die Geschäftsräume der hessischen Firma und Wohnungen der Beschuldigten durchsucht. Dabei wurden allein bei der Firma rund 700 Aktenordner mit Geschäftsunterlagen sichergestellt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft geht es bei den Verdachtsfällen um Gerüstmontage- und Rohrleitungsarbeiten.
Die BASF war durch interne Kontrollen hinter die Machenschaften gekommen. Im Herbst habe sich ein Anfangsverdacht ergeben, sagte der Unternehmenssprecher. Der Ingenieur sei fristlos entlassen worden, gehe aber juristisch dagegen vor. Die BASF sei an einer lückenlosen Aufklärung des Sachverhalts interessiert.
1.700 FREMDFIRMEN
Die Durchsuchungen erstreckten sich auch auf von der Montagefirma angemietete Büros bei der BASF. Der Chemie-Konzern selbst sei aber nicht von der Durchsuchung betroffen gewesen, betonte der Unternehmenssprecher. Seinen Angaben zufolge erledigen etwa 1700 Fremdfirmen bestimmte Arbeiten bei der BASF in Ludwigshafen./mc/DP/stw
ISIN DE0005151005
AXC0113 2010-01-15/14:59