
DJ UPDATE: Schwaches Auftaktquartal belastet Kranbauer Demag Cranes
(NEU: Details) Von Katharina Becker DOW JONES NEWSWIRES
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Wirtschaftskrise hat der Demag Cranes AG erwartungsgemäß eines der schwächsten Auftaktquartale in der Unternehmensgeschichte beschert. Das Auftragspolster des Düsseldorfer Kranbauers schmolz kräftig, die Produktion war krisen- und Weihnachtsferien-bedingt nicht ausgelastet, die Sanierungskosten drückten zusätzlich. Der Auftragseingang hat sich zwischen Oktober und Dezember 2009 jedoch stabilisiert - ein gutes Zeichen für die kommenden Quartale. Dennoch dämpfte der Vorstandsvorsitzende Aloysius Rauen Hoffnungen auf eine schnelle Erholung.
Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn des Herstellers von Industriekranen, Krankomponenten und Hafentechnologie im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2009/2010 bereinigt im Vergleich zum Vorjahr um 76% auf 4,4 Mio EUR, wie der Düsseldorfer Konzern am Dienstag mitteilte.
In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres bekam Demag Cranes weiterhin zu spüren, dass die Kunden ihr Geld lieber zusammenhalten als zu investieren. Der Auftragseingang sank im Vergleich zum Vorjahr erwartungsgemäß um mehr als ein Drittel auf 185 Mio EUR. Im Vergleich zu den Vormonaten hat sich der Auftragseingang jedoch weiter stabilisiert - ein Hoffnungszeichen für die kommenden Quartale.
Demag Cranes lebt vor allem von großen Projekten mit langen Vorlaufzeiten. Krisen treffen die Branche daher erst verzögert. Im Gegenzug schlägt sich eine anziehende Konjunktur aber auch erst später durch. "Wir verzeichnen Stabilisierungstendenzen auf immer noch niedrigem Niveau", erklärte Rauen. "Ein Ende der schwachen Nachfrage in vielen wichtigen Märkten ist aber weiterhin noch nicht absehbar."
Das Geschäft mit der Hafentechnologie bleibt das Sorgenkind des im Mittelwerteindex MDAX gelisteten Unternehmens. Zwar gibt es angesichts der leichten Erholung der Weltwirtschaft Chancen, dass die Arbeit bei Großprojekten wie dem Hafen in London fortgesetzt werden könnte. Im ersten Quartal war davon jedoch wenig zu spüren. Hafen- und Terminalbetreiber hielten sich bei Investitionen, besonders bei Großprojekten, wegen der weltweit gesunkenen Frachtraten weiter zurück. Mit gut 30 Mio EUR erteilten die Kunden den Düsseldorfern ein Viertel weniger Aufträge als im Vorjahr.
Im Bereich Industriekrane sank der Wert der Neuaufträge um 43% auf 87 Mio EUR. Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Aufträge jedoch wieder leicht an. Ob dieser Trend nachhaltig sei, bleibe jedoch abzuwarten, warnte der Konzern. Selbst das margenstarke Servicegeschäft verbuchte von Oktober bis Dezember mit 68 Mio EUR ein Viertel weniger Aufträge, nachdem die Kunden infolge der geringen Kranauslastung auch weniger Ersatzteile kauften. Doch auch hier machte sich eine Stabilisierung bemerkbar.
Nachdem die in den Vorquartalen noch gut gefüllten Auftragsbücher des Düsseldorfer Konzerns abgearbeitet worden waren, sank der Umsatz im Auftaktquartal um knapp ein Drittel auf 209 Mio EUR. Das war etwas mehr als von Analysten erwartet. Operativ verdiente Demag Cranes vor Zinsen und Steuern (operatives EBIT) 9,2 Mio EUR, ein Minus von 70%. Dabei konnten die Geschäftsbereiche Services und Industriekrane den operativen Verlust der Hafentechnologie ausgleichen.
Die Düsseldorfer rechnen aufgrund des inzwischen großteils abgeschmolzenen Auftragspolsters mit einem neuerlichen Umsatzrückgang im laufenden Geschäftsjahr. Bei der operativen Marge vor Zinsen und Steuern (EBIT) rechnet Demag Cranes mit einem Wert im mittleren einstelligen Prozentbereich. Im Geschäftsjahr 2008/09 lag die Rendite bei 6,5% nach 11,2% im Rekordjahr 2007/08.
Webseite: www.demagcranes-ag.de -Von Katharina Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 112, katharina.becker@dowjones.com DJG/kat/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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February 09, 2010 02:25 ET (07:25 GMT)
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