DJ Japanischer Gasversorger Osaka Gas will Mehrheit an Gasag - Kreise
Von Klaus Hinkel Dow Jones Energy Daily
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Verkaufsprozess für die Mehrheit an dem Gasversorger Gasag ist in die heiße Phase gegangen. Neben dem französischen Staatskonzern GDF Suez zeige nun auch ein asiatisches Gasunternehmen Interesse, erfuhr Dow Jones Energy Daily aus Finanzkreisen. So habe der japanische Gasversorger Osaka Gas ein Gebot für das zum Verkauf stehende 68,4-prozentige Paket an der Gasag abgegeben. Das in der Region Kansai beheimatete Unternehmen wolle sich mit der Gasag-Beteiligung den Eintritt in den deutschen Markt sichern, sagte eine mit dem Vorgang vertrauten Person.
Osaka Gas verfügt in Europa über ein kleines Gasfeld in der Nordsee und betreibt in Spanien ein 800-MW-Gaskraftwerk.
Die bisherigen Gasag-Anteilseigner E.ON und Vattenfall haben ihre Anteile von 36,85% bzw. 31,575% an dem Berliner Gasversorger zum Verkauf gestellt. Ende Dezember hatten die beiden Energiekonzerne den Verkaufsprozess gebündelt und bieten ihre Anteile nun gemeinsam potenziellen Investoren an. Der Datenraum ist seit Anfang dieser Woche für Kaufinteressenten zugänglich, erfuhr Dow Jones Energy Daily. Der Abschluss des Deals wird für den kommenden Sommer anvisiert.
E.ON und Vattenfall wollten diese Informationen nicht kommentieren.
Der Wert der Berliner Gasag wird von Brancheninsidern auf rund 1 Mrd EUR geschätzt. Das gebündelte Gasag-Paket von E.ON und Vattenfall wäre demnach rund 600 Mio bis 700 Mio EUR wert. Der dritte Gasag-Anteilseigner GDF Suez (31,575%) ist ebenfalls an dem Erwerb der übrigen Gasag-Anteile interessiert.
Den Gasag-Anteilseignern E.ON und Vattenfall stehen bei dem Paketverkauf Goldman Sachs bzw. Sal. Oppenheim zur Seite. GDF Suez wird von der Deutschen Bank beraten, Osaka Gas vom M&A-Berater Fieldstone.
Allerdings gilt es nicht als sicher, dass sich die Gasag-Interessenten die Mehrheit an dem Berliner Gasversorger auch sichern können, denn die Stadt Berlin muss in den Verkaufsprozess mit einbezogen werden, da sie bei der Veräußerung der Anteile ein Mitspracherecht hat. Es ist keineswegs sicher, dass der Berliner Senat die Gasag-Mehrheit in den Händen eines einzelnen privaten Eigentümers sehen will. Außerdem läuft der Konzessionsvertrag mit der Stadt für das Gasnetz Ende 2013 aus.
Die E.ON AG verkauft ihren Gasag-Anteil im Rahmen des im vergangenen Jahr vollzogenen Verkaufs der Stadtwerkeholding Thüga. Der Gasag-Anteil gehört zu den vier Thüga-Beteiligungen, die nicht an das kommunale Erwerberkonsortium Integra/KOM 9 veräußert wurden. Vattenfall will sich im Rahmen eines Desinvestitionsprozesses von seinem Paket trennen. Beide Energiekonzerne haben bereits angekündigt, die Veräußerung ihrer Gasag-Anteile noch 2010 abschließen zu wollen.
- Von Klaus Hinkel; Dow Jones Energy Daily, + 49 (0)69 - 29725 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/hil/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
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February 26, 2010 11:19 ET (16:19 GMT)
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