Die Steuer- und Abgabenlast der deutschen Haushalte liegt laut einer neuen Studie des Bundes der Steuerzahler um 150 Milliarden Euro über dem Durchschnitt aller OECD-Länder. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, bezieht sich der Vergleich des vom Steuerzahlerbund finanzierten Karl-Bräuer-Instituts (KBI) auf Daten aus dem Jahr 2008. 2009 und 2010 seien die deutschen Haushalte den Berechnungen zufolge zwar bei der Steuer und den Sozialabgaben um insgesamt 30 Milliarden Euro entlastet worden. "Deutsche Haushalte sind aber so hoch belastet, dass sich das kaum bemerkbar macht", sagte KBI-Vorstand Volker Stern dem Nachrichtenmagazin. So kassiere der Staat vom Einkommen eines normal verdienenden Ehepaars mit zwei Kindern im OECD-Schnitt 34,3 Prozent an Sozialabgaben sowie an Lohn- und Mehrwertsteuer. In Deutschland aber seien es trotz der in der Rechnung berücksichtigten Anhebung des Kindergeldes 42,8 Prozent. "Das ist immerhin ein Unterschied von rund 6000 Euro im Jahr", sagte Stern. "Oder anders ausgedrückt: Würde die deutsche Familie bei Steuern und Sozialabgaben so behandelt wie in anderen Industriestaaten hätte sie im Schnitt jeden Monat 500 Euro mehr zur Verfügung."
© 2010 dts Nachrichtenagentur