Frankfurt (ots) - Besser kann man es nicht machen - vorausgesetzt, man hat sich ganz dem Kapitalmarktgeschäft verschrieben und jegliche Ambitionen in anderen Geschäftsfeldern fahren lassen. 2,8 Mrd. Euro hat die Deutsche Bank in den ersten drei Monaten dieses Jahres vor Steuern verdient. Mehr kam nur im Startquartal 2007 zusammen, als die Finanzwelt schon am Abgrund stand, ohne es zu ahnen. Fast Rekordcharakter dürfte auch der Anteil des Investment Banking am Konzernresultat haben: stolze 93%.
An der Performance der Kernsparte freilich können, selbst wenn ein saisonbedingt begünstigender Effekt in Rechnung zu stellen ist, selbst Defätisten kaum herummäkeln. Dort hat die Bank binnen Jahresfrist das Ergebnis verdoppelt, während sie zugleich den Value at Risk im Handel sowie die Bilanzsumme um je rund ein Fünftel verringerte. Wie lange aber bleibt das Umfeld noch so günstig?
Während im Kapitalmarktgeschäft die Kasse klingelt, schaut man in den übrigen Bereichen mehr und mehr durch die Finger: Im Global Transaction Banking haben niedrige Zinsen, aber auch schwächelnde Volumina im inländischen Wertpapierverwahrgeschäft Vorsteuerergebnis und -rendite halbiert. Die Einheit Private & Business Clients zeigt einen Ergebnisrückgang binnen Jahresfrist, während der Nettoertrag um gerade einmal 2% vorankam. Asset Management und Private Wealth Management wiederum kämpfen mit Kosten-Ertrag-Quoten von 92% bzw. 107%, was zusammen in einer Null-Rendite resultiert.
Kaum zu glauben, dass diese Bereiche, man muss sie wohl Randaktivitäten nennen, 2011 vor Steuern 3,8 Mrd. Euro abwerfen sollen. Nur dann dürfte das operative Konzernergebnis wie geplant 10 Mrd. Euro erreichen - vom Investment Banking werden "nur" noch 6,3 Mrd. erwartet. Im Global Transaction Banking sollen es nun steigende Zinsen und eine Expansion richten, der Bereich Private & Business Clients setzt auf Vertrieb und auf Kostenmaßnahmen. Das Privatkundengeschäft unterdessen soll in Asien wachsen. Rechnet man die im Startquartal außerhalb des Kapitalmarktgeschäfts erreichten Resultate aufs Jahr hoch, müsste sich das Bruttoergebnis dort gut verdreifachen, will die Bank ihre Prognose erfüllen. Das ist allerdings ambitioniert. Im Startquartal hat die Deutsche Bank prächtig verdient. Trotzdem: Liefern muss sie noch.
(Börsen-Zeitung, 28.4.2010)
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An der Performance der Kernsparte freilich können, selbst wenn ein saisonbedingt begünstigender Effekt in Rechnung zu stellen ist, selbst Defätisten kaum herummäkeln. Dort hat die Bank binnen Jahresfrist das Ergebnis verdoppelt, während sie zugleich den Value at Risk im Handel sowie die Bilanzsumme um je rund ein Fünftel verringerte. Wie lange aber bleibt das Umfeld noch so günstig?
Während im Kapitalmarktgeschäft die Kasse klingelt, schaut man in den übrigen Bereichen mehr und mehr durch die Finger: Im Global Transaction Banking haben niedrige Zinsen, aber auch schwächelnde Volumina im inländischen Wertpapierverwahrgeschäft Vorsteuerergebnis und -rendite halbiert. Die Einheit Private & Business Clients zeigt einen Ergebnisrückgang binnen Jahresfrist, während der Nettoertrag um gerade einmal 2% vorankam. Asset Management und Private Wealth Management wiederum kämpfen mit Kosten-Ertrag-Quoten von 92% bzw. 107%, was zusammen in einer Null-Rendite resultiert.
Kaum zu glauben, dass diese Bereiche, man muss sie wohl Randaktivitäten nennen, 2011 vor Steuern 3,8 Mrd. Euro abwerfen sollen. Nur dann dürfte das operative Konzernergebnis wie geplant 10 Mrd. Euro erreichen - vom Investment Banking werden "nur" noch 6,3 Mrd. erwartet. Im Global Transaction Banking sollen es nun steigende Zinsen und eine Expansion richten, der Bereich Private & Business Clients setzt auf Vertrieb und auf Kostenmaßnahmen. Das Privatkundengeschäft unterdessen soll in Asien wachsen. Rechnet man die im Startquartal außerhalb des Kapitalmarktgeschäfts erreichten Resultate aufs Jahr hoch, müsste sich das Bruttoergebnis dort gut verdreifachen, will die Bank ihre Prognose erfüllen. Das ist allerdings ambitioniert. Im Startquartal hat die Deutsche Bank prächtig verdient. Trotzdem: Liefern muss sie noch.
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