
(neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, Analysteneinschätzung)
WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank
Am Vormittag gab die Aktie mehr als vier Prozent nach, baute damit aber die Kursgewinne vom Montag nur zum Teil ab. Zum Wochenauftakt hatte das Papier wegen des Euro-Rettungspakets um 14 Prozent zugelegt. Analysten zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis - die Commerzbank bestätigte ihre Kaufempfehlung. Equinet-Analyst Philipp Häßler sprach von "guten Zahlen im Rahmen der Erwartungen".
Die Hilfsmaßnahmen der EU für Griechenland stimmen Vorstandschef Schumacher zuversichtlich. "Das Thema Griechenland ist erst mal ausgestanden - ich hoffe jedenfalls, dass es ausgestanden ist", sagte er. Von den derzeitigen Finanzproblemen in Griechenland ist der Immobilienfinanzierer zumindest nicht direkt betroffen. Das Land gehört nicht zu den Schuldnern der Bank. Von den anderen der sogenannten PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien) hat die Aareal Bank Staatsanleihen von Portugal, Spanien und Italien im Wert von knapp zwei Milliarden Euro im Portfolio. "Wir sehen derzeit keinen Anlass, das Engagement zurückzufahren", sagte Schumacher.
Zwischen Januar und Ende März konnte die im MDax
Im Immobiliengeschäft konzentrierte sich die Aareal Bank nach wie vor auf ihre Bestandskunden, steigerte das Neugeschäft aber auf 1,3 Milliarden Euro nach 0,5 Milliarden im Vorjahreszeitraum. In der Beratung und Dienstleistung wuchs das Betriebsergebnis von einer Million auf sechs Millionen Euro.
"Wir sind gut und planmäßig in das Geschäftsjahr 2010 gestartet", sagte Schumacher. Für den weiteren Jahresverlauf bleibe er "grundsätzlich optimistisch" - trotz aller Vorsicht angesichts der Herausforderungen, die das derzeitige Marktumfeld Immobilienbanken stelle. Der Immobilienmarkt sei aber weit von Normalität entfernt. "Wir sehen weiterhin Druck auf Mieten und auch Wertminderungen auf Immobilien. Wir sehen auch erste Stabilisierungstendenzen."
Es gebe allerdings noch eine Reihe von Unsicherheiten. "Wir wissen bis heute nicht, wie das regulatorische Umfeld ausfällt", sagte Schumacher. Auch das Thema Bankenabgabe sei noch in aller Munde. Die Aareal Bank fühle sich mit ihrer Kapitalausstattung derzeit aber wohl. Im ersten Quartal hat die Bank über private und öffentliche Transaktionen knapp 1,2 Milliarde Euro an langfristigen Mitteln am Kapitalmarkt aufgenommen. Die Kernkapitalquote lag Ende März bei 11,2 Prozent.
Unter dem Strich verdiente die Bank wegen der Kosten für das staatliche Rettungspaket mit acht Millionen Euro ein Drittel weniger als vor einem Jahr. Die Wiesbadener Bank war zwar mit schwarzen Zahlen durch die Finanzkrise geschifft. Dennoch hatte sie vom Staat eine Kapitalspritze von 525 Millionen Euro erhalten. Die Hilfen will Schumacher wie geplant ab Anfang 2011 zurückzahlen. Außerdem will die Bank in diesem Jahr keinen Gebrauch mehr vom verbliebenen Garantierahmen des staatlichen Sicherungsfonds Soffin für unbesicherte Emissionen machen. Zurückgegeben hat Schumacher die Garantien aber noch nicht. Er will sie weiterhin als "Versicherung" behalten./gr/stw/zb
ISIN DE0005408116
AXC0163 2010-05-11/12:05