
Infineon-Chef
In einen Pkw mit Verbrennungsmotor würden durchschnittlich Chips im Wert von 200 bis 300 US-Dollar (rund 160 bis 250 Euro) verbaut, sagte Bauer. "Mit Elektroantrieb braucht man doppelt so viele Halbleiter." In Fahrzeugen mit Hybridantrieb könne Infineon 50 Prozent mehr erlösen. Das Unternehmen ist mit einem Marktanteil von rund zehn Prozent weltweit der größte Hersteller von Halbleitern für Autos.
Diese Position will der Vorstandschef weiter ausbauen. Das Autogeschäft für Chiphersteller wachse derzeit um etwa zehn Prozent pro Jahr. "Wir erwarten schneller als der Markt zu wachsen." Er rechne bei seinem Unternehmen in diesem Bereich mit einem Umsatzplus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.
Der Konzern aus Neubiberg bei München erwirtschaftet nach Angaben des Vorstandschefs rund 30 Prozent seines Umsatzes im Geschäft mit der Autoindustrie. Der Konkurrenz aus China sieht sich der Manager derzeit in diesem Bereich weit voraus. "Das erfordert sehr viel Systemwissen von Experten." Mit vielen Kunden müssten spezifische Lösungen gefunden werden. "Die Chinesen werden das auch machen, aber die sind noch nicht so weit. Das wird noch einige Jahre dauern."
Aufwind für Infineon kommt derzeit nicht nur vom Geschäft mit der Autoindustrie. "Wir sehen momentan eine ungeheuere Nachfrage in allen Bereichen", sagte Bauer. "Unser Chipzyklus wird jenseits des Jahres 2011 anhalten." Der Vorstandschef hatte jüngst nach einem starken zweiten Quartal die Erwartungen erneut nach oben geschraubt. Für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr rechnet er nun mit einem Umsatzplus von 40 Prozent (2008/2009: rund drei Milliarden Euro).
Zu Spekulationen über den Verkauf der Sparte für Mobilfunkchips
an den US-Rivalen Intel
ISIN US4581401001 DE0006231004
AXC0050 2010-05-21/09:57