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Speziell in Deutschland könne es allerdings zu einem Anstieg der Inflation kommen, wenn mehr Kapital im Inland verbleibe und hier für mehr Investitionen sorge. Dies sei aber wünschenswert, sagte Sinn. "Wir bekommen spiegelbildlich den Boom, den die Länder der europäischen Peripherie während der letzten eineinhalb Jahrzehnte hatten, weil es ihnen gelang, das deutsche Sparkapital anzulocken." Dieser Effekt werde allerdings durch den Rettungsschirm zumindest teilweise verhindert. "Je stärker das Rettungspaket greift und die Zinsen innerhalb der Euro-Zone egalisiert, desto mehr Kapital fließt weiterhin aus Deutschland ab, desto geringer fällt hier das Wachstum aus und desto schmerzhafter wird die Sparpolitik in Deutschland sein", sagte Sinn.
Die Forderung der Bundesregierung nach einer Insolvenzordnung für Staaten sei richtig, allerdings müsse eine solche Insolvenz bereits vor der Rettung eines Euro-Landes greifen, nicht danach. "Die Bundesregierung muss sich daran messen lassen, ob sie diese Reihenfolge durchsetzt oder ob sich stattdessen die Südländer durchsetzen, die sich dauerhaft niedrige Zinsen durch Euro-Bonds sichern wollen."
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Baron Oliver, Redakteur)
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