
DJ Santander bestätigt Gebot für RBS-Filialen und Gespräche mit M&T
SANTANDER (Dow Jones)--Die Banco Santander SA hat die Abgabe eines Gebots für die 318 britischen Filialen der Royal Bank of Scotland Group plc (RBS) bestätigt. Zudem bestätigte Santander-Vize-Chairman Matias Rodriguez Inciarte am Donnerstag, dass die Bank mit der M&T Bank Corp über einen Deal zwischen Santanders US-Tochter Sovereign und der US-Regionalbank spricht. Details zur Art der Gespräche wollte Inciarte nicht nennen.
Im Mai hatte das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, Santander und die US-Regionalbank M&T, deren Marktkapitalisierung bei rund 10 Mrd USD liegt, sprächen über einen Deal. Es sei diskutiert worden, dass Santander ihre US-Tochter Sovereign an M&T verkauft und im Gegenzug einen Anteil an der neuen M&T erhalte, hatte ein Informant gesagt.
Danach wolle Santander der Allied Irish Banks plc ihren Anteil von 22,5% an M&T abkaufen und so ihre Beteiligung an der neuen M&T weiter aufstocken, hieß es. Dadurch könnte Santander in die oberste Liga im US-Bankenmarkt aufsteigen.
Allied Irish Banks ist der größte Anteilseigner von M&T. Doch die irische Bank ist von der Finanzkrise schwer getroffen worden und muss ihre Kapitalausstattung verbessern. Dazu will sie sich von Vermögenswerten trennen.
Auch in Großbritannien will Santander zum Zuge kommen. Die RBS-Assets passten perfekt zur Santander-Struktur in Großbritannien, begründete Inciarte das Interesse der spanischen Bank. Dow Jones Newswires hatte bereits am Dienstag aus Kreisen erfahren, dass Santander der einzige Bieter für die britischen RBS-Filialen sei.
Schon bald würden zwischen der britischen und der spanischen Bank exklusive Gespräche aufgenommen werden, hatte eine mit der Angelegenheit vertraute Person gesagt. Sollten die Verhandlungen reibungslos verlaufen, könne es bereits innerhalb einiger Wochen zu einer Transaktion kommen, die ein Volumen von rund 1,8 Mrd GBP haben könnte.
Santander könnte durch den Erwerb des RBS-Filialnetzes ihre Präsenz in Großbritannien ausbauen. Die Madrider Bank ist bislang mit rund 1.300 Filialen in Großbritannien vertreten und hat dort von Zukäufen sowie der Schwäche der Konkurrenz profitiert. Santander ist seit 2004 in Großbritannien vertreten. Damals erwarb sie die Abbey National plc. Während der Finanzkrise übernahmen die Spanier zudem die notleidenden Institute Alliance & Leicester und Bradford & Bingley.
Santander habe keine Liquiditätsprobleme, sagte Inciarte des Weiteren am Donnerstag bei einer Konferenz in Nordspanien. Man biete einen Zinssatz von 4% für Einlagen, um Kunden und Marktanteile gewinnen. "Dies hat überhaupt nichts mit Liquidität zu tun", sagte der Santander-Vize-Chairman.
Er begrüßte zudem die Entscheidung der spanischen Zentralbank, die Ergebnisse der Stresstests zur Überlebensfähigkeit der Banken zu veröffentlichen. Durch die Veröffentlichung würden Zweifel an der Solvenz des Bankensystems und der Banken beseitigt, sagte Inciarte.
Webseite: www.santander.com -Von Pablo Dominguez and Christopher Bjork, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/has/sha
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June 17, 2010 07:18 ET (11:18 GMT)
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