
Der auf die
Photovoltaik- und LCD-Industrie spezialisierte Anlagenbauer Manz
"Wir erwarten bereits ab 2011 deutliche Umsatzzuwächse aus dieser Kooperation", sagte Manz-Finanzvorstand Martin Hipp. Insgesamt hält das Unternehmen rund 150 Millionen Euro Umsatz pro Jahr in dieser Sparte künftig für möglich. Damit will Manz nach eigenem Bekunden bei Umsatz und Ertrag in neue Dimensionen vordringen. Die Kosten für die Kooperation und die geplanten weiteren Investitionen in die Verbesserung der Technologie will Manz über Eigenmittel sowie Kredite stemmen.
ZUGRIFF AUF FORSCHUNGSERGEBNISSE GESICHERT
Manz sichert sich über die vereinbarte Kooperation zugleich Zugriff auf die Forschungsergebnisse des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), mit dem Würth seit längerem kooperiert. Das ZSW hält den Angaben zufolge den Weltrekord mit dem höchsten - unter Laborbedingungen - erreichtem Wirkungsgrad bei Dünnschichtmodulen von 20,1 Prozent. In der Serienfertigung schaffen die Anlagen bislang lediglich 12,8 Prozent. Vorstandschef Dieter Manz sprach von einem Meilenstein für sein Unternehmen. Zugleich gebe sein Unternehmen der Dünnschichttechnologie damit neuen Schwung.
Analysten feierten die Kooperation, für die Manz in den
kommenden zehn Jahren 50 Millionen Euro zahlt, als Coup. Manz-Aktien
zogen bis zum frühen Nachmittag um gut drei Prozent an und notierten
damit mit an der Spitze des TecDax. Manz verliere durch die
Kooperation im Vergleich zu Konkurrenten wie Centrotherm
"STELLUNG WEITER GEFESTIGT"
Berenberg-Analyst Lars Dannenberg hob als Reaktion auf die Kooperation sein Kursziel sowie seine Prognosen an. Das Kursziel erhöhte der Experte von 58,50 auf 68,00 Euro und behielt seine Kaufempfehlung bei. Mit der Kooperation habe Manz seine Stellung weiter gefestigt, schrieb der Analyst.
Dünnschichtmodule auf der Basis von Kupfer, Indium, Gallium und
Schwefel (CIGS) gelten als sehr aussichtsreich, wenn sie effizienter
werden. Experten räumen dieser Technologie gute Chancen ein, künftig
zum Industriestandard zu werden. Bislang ist unter den
Dünnschichtmodulen Cadmiumtellurid führend. Auf dieser Basis
produziert der weltgrößte Solaranlagenhersteller First Solar
Dünnschichtmodule sind im Vergleich zur anderen großen Modulgattung, den kristallinen Anlagen, billiger zu produzieren. Allerdings haben sie bislang einen geringeren Wirkungsgrad. Zuletzt scheuten zudem viele Unternehmen Investitionen in die Dünnschichttechnologie, da wegen des heftigen Preisverfalls kristalline Module stärker gefragt waren. Inzwischen erholt sich aber auch der Dünnschichtsektor wieder. Manz hatte im vergangenen Jahr wegen der eingebrochenen Investitionen der Solarunternehmen einen Umsatzrückgang um fast zwei Drittel auf knapp 86 Millionen Euro und einen Verlust von 11 Millionen Euro hinnehmen müssen. In diesem Jahr stehen die Zeichen aber wieder auf Wachstum und Gewinn./nl/stb/wiz
--- Von Erik Nebel, dpa-AFX ---
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AXC0106 2010-07-19/14:41