
Hilfreich für die chinesischen Solarwerte war unter anderem der steigende Euro, der die Gewinnmargen im Europa-Geschäft stimulieren sollte. Hinzu kamen einige positive Analystenkommentare für einzelne Werte. Grundsätzlich wird darin davon ausgegangen, dass das 2. Quartal für die chinesischen Solarunternehmen besser als erwartet gelaufen sein dürfte.
Die Solarvereinigung EPIA hat neue Schätzungen zur Solarmodul-Nachfrage aus Deutschland abgegeben. Dementsprechend könnte die neu installierte Leistung dort 2011 auf 4 Gigawatt zurückgehen, während sie 2010 bei etwa 7 Gigawatt liegen werde. Dies sei insbesondere auf die jüngsten Förderkürzungen zurückzuführen. Indessen sei davon auszugehen, dass eine steigende Nachfrage in den USA und China diesen Rückgang größtenteils wettmachen werde.
JA Solar hat gemeldet, mit der Produktion seiner SECIUM-Solarzellen begonnen zu haben. Diese wurden gemeinsam mit der US-Gesellschaft Innovalight entwickelt, und bringen es auf einen Wirkungsgrad von 18,9 Prozent. Die beiden Unternehmen arbeiten außerdem daran, die Secium-Technologie weiterzuentwickeln, um in absehbarer Zeit Wirkungsgrade von über 20 Prozent zu erzielen.
Noch ehrgeizigere Ziele in Punkto Wirkungsgrad verfolgt Trina Solar. Der Konzern will gemeinsam mit dem Solar Energy Research Institute in Singapur Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von 21,5 Prozent entwickeln.
Yingli Green Energy teilte mit, von der Gesellschaft Tecno Spot aus Italien einen Großauftrag zur Lieferung von Modulen mit 6 Megawatt Leistung erhalten zu haben. Daneben hätten die Italiener erklärt, bis Ende 2011 zusätzliche Module mit einer Leistung zwischen 10 und Megawatt abnehmen zu wollen.
Daneben gab Yingli Green Energy bekannt, mit mit dem geplanten Ausbau der Fabrikation begonnen zu haben. Dabei werden zwei neue Produktionslinien aufgebaut. Der Konzern will die Kapazitäten für monokristalline Zellen um 300 Megawatt und für polykristalline Zellen um 100 Megawatt pro Jahr erweitern.
Ebenfalls auf Expansionskurs befindet sich der chinesische Hersteller Solarfun. Diese will seine Produktionskapazität im Solarzellenbereich um 500 Megawatt und im Panelbereich sogar um 1,2 Gigawatt pro Jahr ausbauen. Daneben kündigte das Unternehmen an, verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren zu wollen. Solarfun erhielt in diesem Zusammenhang von der Bank of Shanghai eine neue Kreditlinie im Umfang von rund 880 Millionen Dollar.
Applied Materials, ein amerikanischer Hersteller von Maschinen zur Halbleiter- und Wafer-Produktion, streicht im Solarbereich teilweise die Segel. Das Unternehmen will keine Maschinenserien zur Dünnfilm-Beschichtung mehr produzieren. Der Konzern begründete dies unter anderem mit den Schwierigkeiten bei den Herstellern von Dünnschicht-Modulen. Die Dünnschicht-Technologie wurde zuletzt insbesondere von amerikanischen Herstellern in großem Stil umgesetzt. Immer günstiger werdende kristalline Module haben diese Anbieter aber zunehmend unter Druck gebracht.
Der Börsendienst StarMine hat Konsensprognosen von Analysten zum internationalen Solarsektor ausgewertet. Demnach würden die Analysten insbesondere bei den Anbietern Q-Cells und SunPower befürchten, dass die jeweiligen Quartalszahlen die Markterwartungen enttäuschen könnten. Positive Überraschungen seien dagegen am ehesten von den chinesischen Anbietern Yingli und JA Solar zu erwarten.
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