Die von "Tagesspiegel" und "Zeit" recherchierte Zahl von 137 Todesopfern rechter Gewalt seit der Wiedervereinigung beschäftigt jetzt die Politik. Er werde sich an das Bundeskriminalamt wenden, "da ich es für notwendig halte, die Diskrepanz zur offiziellen Zahl klären zu lassen", sagte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Hans-Peter Uhl (CSU), am Donnerstag in Berlin. Die Bundesregierung meldet bislang, gestützt auf Angaben der Polizei, 47 Tote.
"Tagesspiegel" und "Zeit" hatten am Donnerstag eine Liste mit 137 Namen von Menschen veröffentlicht, die bei Angriffen Rechter seit Oktober 1990 ihr Leben verloren haben. "Nach 20 Jahren deutscher Einheit verzeichnen wir 137 Tote - das darf nicht der Preis der Wiedervereinigung sein", sagte Wolfgang Thierse (SPD), Vizepräsident des Bundestages.