An der Universität Osnabrück hat am Montag das bundesweit erste universitäre Weiterbildungsprogramm für Imame in deutscher Sprache begonnen. Nach Angaben der Universität haben sich 30 Studenten eingeschrieben, insgesamt habe es über 80 Interessenten gegeben. Für 2012 plant die Universität dann einen Bachelorstudiengang für die Ausbildung von Imamen.
Das jetzt startende berufsbegleitende Weiterbildungsprogramm umfasst drei Schwerpunkte: Zunächst geht es um ausreichende Deutschkenntnisse für die aus der Türkei stammenden Imame, damit sie sich ohne Schwierigkeiten verständigen und auch theologische Inhalte in Deutsch wiedergeben können. Die einjährige Fortbildung vermittelt weiterhin Informationen über Geschichte, Politik, Recht und Gesellschaft. In einem dritten Schwerpunkt werden pädagogische Kenntnisse für die Jugend- und Gemeindearbeit und den interreligiösen Dialog vermittelt. An der Ausarbeitung des Fortbildungsprogramms sind das Innen- beziehungsweise Sozialministerium, das Kultus- und das Wissenschaftsministerium, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die Universität Osnabrück sowie weitere Wissenschaftler beteiligt. Die Kosten von 300.000 Euro teilen sich das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration und das BAMF. Die Lehrveranstaltungen werden größtenteils von Dozenten der Universität Osnabrück betreut, für einige Modulinhalte werden auch externe Lehrkräfte eingesetzt.