
Die auf Einkaufscenter spezialisierte
Deutsche EuroShop
Die Kapitalmaßnahme entspricht etwa 12,5 Prozent des
gegenwärtigen Grundkapitals. Neben der Finanzierung des
Billstedt-Centers in Hamburg, dessen Erwerb die Deutsche Euroshop
Anfang Oktober verkündet hatte, soll der Erlös auch für weitere
Shoppingcenter-Investments verwendet werden. Das Unternehmen hat
dazu mehrere konkrete Objekte "auf dem Tisch" und prüft sie, wie ein
Sprecher am Donnerstag erneut betonte. Wo genau die Hamburger
zuschlagen wollen und wann es soweit sein könnte, sei noch unklar.
Für das Billstedt-Center allein wäre die Kapitalmaßnahme nicht nötig
gewesen. Bei der Deutschen Euroshop ist Wachstum über
Kapitalmaßnahmen aber gängige Praxis. Am Aktienmarkt rückten die
Titel nach ersten Verlusten am Vormittag im Einklang mit dem MDax
Das Gesamtinvestitionsvolumen für das Center liegt bei rund 160 Millionen, 80 Millionen Euro davon sollen langfristig fremdfinanziert werden. Das Emissionsangebot richtet sich ausschließlich an bestehende Aktionäre. Sie können für acht alte Aktien eine neue beziehen. Der Preis liegt bei 23 Euro, das Angebot läuft voraussichtlich vom 8. bis 22. November. Ein Fünftel der Emission wird die zur Otto-Familie gehörende Cura Vermögensverwaltung als Großaktionär übernehmen. Die Kapitalmaßnahme ist die zweite in diesem Jahr. Bereits im Januar hatten sich die Hamburger zur Finanzierung des A10 Centers in Wildau bei Berlin frisches Kapital bei den Aktionären geholt. Die 123 Millionen Euro umfassende Maßnahme war auf reges Interesse gestoßen.
Dank des neuen Centers in Berlin hat das Unternehmen in den ersten neun Monaten besser gewirtschaftet als bisher geplant - Grund für eine leichte Anhebung der Prognose für das Gesamtjahr. Es war die zweite in diesem Jahr. So rechnet die Deutsche Euroshop nun mit einem Umsatz von 140 bis 144 Millionen Euro (bisher: 139-142 Mio Euro), 2009 hatte das Unternehmen 127,6 Millionen Euro erlöst. Das EBIT soll nun 120 bis 123 Millionen Euro (bisher 118-121 Mio Euro) betragen, nach 110,7 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Als Dividende will der Vorstand 1,10 Euro vorschlagen, das wären 5 Cent mehr als zuletzt - eine positive Überraschung für die Aktionäre.
In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz von 94,4 auf 106,6 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg von 80,9 auf 91,5 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 38,3 Millionen Euro und damit in etwa so viel wie im Vorjahreszeitraum - durch positive Sonder- und Währungseffekte war das Ergebnis damals laut Euroshop überzeichnet. Zum kommenden Jahr äußerte sich die Gesellschaft am Donnerstag nicht. Vorstandschef Böge hatte aber bereits vor einigen Tagen angekündigt, die Prognose zu Beginn des neuen Jahres anzuheben. Durch den Zukauf des Billstedt-Centers würden die Erlöse um bis zu 15 Prozent steigen, zuvor war die Gesellschaft von einem Plus von bis zu 8 Prozent ausgegangen./nmu/ksb/stk
ISIN DE0007480204
AXC0140 2010-11-04/11:23