
Rund 550 Millionen Euro will Infineon im laufenden Geschäftsjahr investieren. Auf die Frage, ob daneben auch Zukäufe eine Rolle spielen, sagte Bauer: "Wir haben gesagt, dass Zukäufe ein sehr elementarer Bestandteil unserer Strategie sind, ohne dass wir uns jetzt unter Druck sehen, kurzfristig Zukäufe realisieren zu müssen. Wir werden unseren Cash einteilen in ein solides Netto-Cash-Polster, was wir quasi immer als Opportunität mitnehmen werden auch in Zukunft. Das machen viele Hightech-Firmen unserer Kategorie, aber wir haben auch eine Portion strategischen Cashes, den wir einmal in eigenes organisches Wachstum - z. B. Investment, wie wir es gesagt hatten, in den Ausbau unserer Fertigungslandschaft 'Power 300' - stecken, aber auch potentiell in Zukäufe."
Auf die Frage, ob sich Infineon jetzt nach dem Wireless-Verkauf an Intel nicht langfristig anfälliger für eine feindliche Übernahme gemacht habe, meinte der Infineon-Chef: "Ich glaube, dass ein Unternehmen wie Infineon momentan mit der Marktkapitalisierung, das es hat, und mit der Stärke, die es auch aus der Struktur heraus hat, sich eher stärker gemacht hat und eher quasi imprägnierter gegen feindliche Übernahmen, weil typischerweise gerade schwache Firmen leicht Opfer einer feindlichen Übernahme werden (...) wir gehen auch nicht davon aus, dass es durch das Cash alleine jetzt da zu 'nem großen Druck kommt, denn wie gesagt, eine Marktkapitalisierung von 6,5 Milliarden, wie wir heute so ungefähr dastehen, ist ja nicht kleines Geld." Dass Samsung oder auch der russische Mischkonzern Sistema bei Infineon zuschlagen könnten, davor hat Peter Bauer offenbar keine Angst. "Nein, derzeit habe ich keine Indikationen, dass dieses ein Thema werden könnte", so Infineon-Chef Peter Bauer im Interview mit DAF-Reporter Sebastian Schick.