Die Neptun Werft in Rostock-Warnemünde hat den Auftrag zum Bau von vier weiteren Flusskreuzfahrtschiffen erhalten. Auftraggeber ist die Viking River Cruises mit Sitz in Basel, wie das Schweriner Wirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Die entsprechenden Optionen wurden zuvor in Rostock unterzeichnet. Die Auftragssumme beläuft sich nach Worten des Chefs der Meyer-Werft in Papenburg, Bernard Meyer, auf mehr als 100 Millionen Euro. Die Neubauten sollen von der Saison 2012 an eingesetzt werden. Torstein Hagen, Chef von Viking River Cruises, sowie Wirtschaftsstaatssekretär Rüdiger Möller sprachen die feste Erwartung aus, dass in den kommenden drei Wochen die Verträge mit den Banken unterzeichnet werden.
Am Dienstag wurde auf der Neptun-Werft der erste Neubau eines Viking-Schiffs auf Kiel gelegt. Die Neptun Werft GmbH ist laut Internet ein Schwesterunternehmen der Meyer-Werft. Sie ist eigenen Angaben zufolge deutscher Marktführer in dieser Sparte. Die Werft beschäftigt 370 Mitarbeiter und mehr als 70 Auszubildende. Die Viking-Aufträge tragen Werft-Geschäftsführer Manfred Müller- Fahrenhorst zufolge zur Beschäftigungssicherung bis ins Frühjahr 2012 bei.
Die Viking River Cruises AG ist ein weltweit agierender Anbieter von Flusskreuzfahrten. Mit derzeit 22 Schiffen in Mitteleuropa, Russland, China und Ägypten ist Viking River Cruises einer der weltweit größten Anbieter. Die bei Neptun bestellten Schiffe sind für amerikanische Kreuzfahrt-Touristen konzipiert, sie sollen auf deutschen Flüssen verkehren.
Staatssekretär Möller sprach angesichts der neuen Aufträge von einem guten Tag nicht nur für die Werft, sondern für ganz Mecklenburg-Vorpommern. Die Situation auf Seiten der Auftraggeber verbessere sich. "Es wird wieder investiert", sagte Möller. Dies zeige, Schiffbau ist eine Zukunftsbranche. Es sei richtig gewesen, sich für den Erhalt der Schiffbau-Standorte einzusetzen.
Dazu zählte Möller auch die Ankündigung der Nordic-Werften von vergangener Woche, das ehemals von der Laeisz-Reederei bestellte, in Teilen fertige Containerschiff zu Ende zu bauen. "Die Werften sind gerade dabei, sich aus dem Tal des letzten Jahres ein wenig hochzuarbeiten", sagte Möller. Das sei ein Ansporn für die anderen Werften, in der Auftragsakquise noch zuzulegen./mgl/DP/algu
AXC0179 2010-11-23/16:27