Washington (BoerseGo.de) - Die USA benötigen dringend Schritte zur Reduzierung ihrer Schulden, um eine nächste Finanzkrise zu verhindern, die möglicherweise von Washington ausgehen könnte, meinte jetzt die Vorstandsvorsitzende des US-Einlagensicherungsfonds (FDIC), Sheila Bair, in einem Meinungsbeitrag, der in der Washington Post am vergangenen Wochenende veröffentlicht wurde. In dem als Editorial publizierten Artikel weist die DFIC-Chefin auf den öffentlichen Schuldenberg hin, der sich über die vergangenen sieben Jahre auf nahezu 14 Billionen US-Dollar verdoppelt habe. Dabei sei der Zuwachs, wie Bair in ihrem Artikel schrieb, sowohl das Ergebnis der Finanzmarktkrise gewesen. Er sei aber auch verursacht durch die Regierung und ihren "Unwillen über viele Jahre hinweg zu harten Entscheidungen, die nötig wären, um unser langfristiges, strukturelles Defizit zu bremsen", so Bair. Dabei warnte sie auch, falls keine Schritte unternommen würden, könnte das öffentliche Defizit in den USA mit einem Anteil von derzeit 62 Prozent am Bruttoinlandsprodukt auf bis zu 185 Prozent im Jahr 2035 anwachsen. Außerdem schrieb Bair: "Die unermüdliche Kreditaufnahme des Bundes wird direkt die finanzielle Stabilität bedrohen, indem es das Vertrauens der Investoren in US-amerikanische Schuldtitel untergräbt." Dies wäre umso verhängnisvoller, als mehr als 70 Prozent der durch private Investoren gehaltenen US-Schuldtitel in den nächsten fünf Jahre planmäßig auslaufen würden. Eine "Erosion des Investoren-Vertrauens würde zu einem starken Anstieg öffentlicher und privater Kreditkosten führen", befürchtet die FDIC-Chefin. Daher wäre laut Bair "eine parteiübergreifende Anstrengung" für ein Sparpaket mittels Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen über viele Jahre hinweg nötig, um das Problem zu lösen.