
Der Modelleisenbahnhersteller Märklin ist einem Pressebericht zufolge nach Ansicht von Insolvenzverwalter Michael Pluta unverkäuflich. "Sämtliche Bemühungen, im Rahmen einer übertragenden Sanierung einen Investor zu finden, brachten bisher keinen Erfolg", schreibt Pluta nach Informationen des "Handelsblatts" (Freitag) in seinem Insolvenzplan.
Bei der für den 21. Dezember geplanten Gläubigerversammlung des Unternehmens aus dem schwäbischen Göppingen soll beschlossen werden, ob der Verwalter nach dem Insolvenzplan dazu ermächtigt wird, die Gläubigeransprüche aus einem Verkaufserlös zu befriedigen. Die Forderungen der rund 1380 Gläubiger belaufen sich auf 93 Millionen Euro.
Einen Kaufinteressenten für Märklin, der die nötigen Kriterien wie einen Kaufpreis von 60 Millionen Euro erfüllt, gab es bislang nicht. Märklin sollte sich weiter aus eigener Kraft am Markt behaupten.
"Viele Geschäftspartner halten, so lange die aus deren Sicht insolvenzbedingt unklare Lage andauert, die Investitionen für die Marke Märklin zurück", heißt es laut Zeitung im Insolvenzplan. Märklin müsse deshalb "Umsatzeinbußen in nicht unerheblichem Umfange hinnehmen". Daher sei nun Eile geboten. Ein Verbleiben in der Insolvenz würde eine "Erosion der Marke" bedeuten und "gefährde den Unternehmenswert", schreibt Pluta.
Auch die Geschäfte liefen anders als erwartet, die Umsätze gingen zurück - nach Informationen des Handelsblattes auf rund 100 Millionen Euro. Laut Insolvenzplan ist für 2010 ein Betriebsergebnis von 6,8 Millionen Euro geplant. Für das Szenario einer Zerschlagung hat Pluta ein Masse von 2,8 Millionen Euro ausgerechnet.
Der Modelleisenbahnproduzent hatte im Februar 2009 Insolvenz angemeldet. Seit Bekanntwerden der Zahlungsunfähigkeit mussten mehr als 400 Mitarbeiter gehen. Rund 1000 sind an den Standorten in Deutschland und Ungarn übriggeblieben./cat/DP/tw
AXC0256 2010-12-16/19:28