Die Dioxinbelastung im aktuellen Futtermittelskandal liegt bis zu 78 Mal über dem erlaubten Grenzwert. Das teilte das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium in Kiel am Freitag mit. Die Grenzwerte wurden damit deutlich stärker überschritten als bisher bekannt.
30 sichergestellte Rückstellproben des in den Skandal verwickelte Futtermittelherstellers aus Schleswig-Holstein wurden untersucht. Bei den ersten 20 untersuchten Proben wiesen bereits neun zu hohe Werte auf. Zehn Proben besaßen Werte von 0,66 bis 58,17 Nanogramm und der zulässige Grenzwert von 0,75 Nanogramm wurde in weiteren neun Fällen überstiegen. Schon im März 2010 wurden laut dem Kieler Agrarministerium Proben des Futtermittellieferanten positiv auf zu viel Dioxin getestet. "Die Indizien sprechen hier im Moment eher für ein hohes Maß an krimineller Energie", sagte der Sprecher des Bundesagrarministerium, Holger Eichele. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) bat die Vorsitzenden der Verbraucher- und der Agrarministerkonferenzen der Länder, für Mitte Januar eine Sonderkonferenz in Berlin einzuberufen.