
(Neu: Aussagen aus Interview im 5. und 6. Absatz; aktualisierter Aktienkurs)
-DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Kranbauer Demag Cranes
Die im MDax
UMSATZWACHSTUM SCHWÄCHER ALS GEDACHT
-Während der Umsatz im ersten Geschäftsquartal trotz eines deutlichen Plus' um gut zehn Prozent auf 231,2 Millionen Euro unter den Erwartungen blieb, übertraf der Gewinn unter dem Strich mit 6,9 Millionen Euro (Vj 4,4) die Schätzungen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das Demag Cranes als operatives EBIT ausweist, wiederum verfehlte mit 12,5 Millionen Euro die Erwartungen, während der unbereinigte operative Gewinn mit 11,9 Millionen Euro höher ausfiel als geschätzt.
-Im ersten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) kamen in allen Sparten im Vergleich zum Vorjahr mehr Aufträge herein. Dafür schrieben nicht mehr alle Segmente schwarze Zahlen. Im Geschäft mit Industriekranen sanken die Erlöse und operativ sammelte die Sparte einen Verlust von 0,5 Millionen Euro an. Dafür sorgte das Hafengeschäft erneut für Gewinne, nachdem es in Hochzeiten der Krise oft Verluste geschrieben hatte. Das ohnehin robuste Geschäft mit Wartung und Service erwies sich erneut als sichere Bank: Aufträge, Erlöse und Gewinn kletterten allesamt zweistellig.
-PARTNERSUCHE
-Künftiges Wachstum muss nach Vorstellungen des Demag-Managements nicht allein organisch erfolgen. Nach erfolgreicher Partnersuche in China schauen sich die Düsseldorfer auch in anderen Schwellenländern um. "Wir wollen eine aktive Rolle im laufenden Konsolidierungsprozess einnehmen. Der Wachstumsfokus sind die aufstrebenden Märkte", sagte Rauen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Dazu zählt er die BRIC-Staaten, wie Brasilien, Russland oder Indien.
-Demag Cranes und die chinesische Weihua-Gruppe hatten kürzlich eine Absichtserklärung unterzeichnet. Demnach wollen die Düsseldorfer zunächst einen Minderheitsanteil an den Chinesen erwerben. Sie halten aber darüber hinaus eine Option, ihren Anteil auszubauen und die industrielle Führung im Krangeschäft von Weihua zu übernehmen. Aus der Partnerschaft erhofft sich Demag Cranes unter anderem eine gemeinsame Vermarktung der Produkte. Für die Chinesen die bisher kaum im Ausland aktiv sind, ist laut Rauen die weltweite Aufstellung von Demag Cranes interessant.
-AUSBLICK STEHT
-Für das Geschäftsjahr 2010/2011 (per Ende September) prognostiziert Demag Cranes weiterhin einen Umsatz in der Bandbreite von 970 Millionen bis 1 Milliarde Euro. Die operative EBIT-Marge soll im laufenden Geschäftsjahr etwas über der des vergangenen (5,8 Prozent) herauskommen. Allerdings dürften Entwicklungskosten die Marge mit einem niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belasten. Spätestens 2012/2013 sollen die Erlöse wieder das Niveau des Rekordjahres 2007/2008 erreichen. Damals konnte der Konzern 1,2 Milliarden Euro erlösen. 2014/2015 soll der Umsatz abermals zulegen.
-Demag Cranes ist der weltgrößte Hersteller von Hafenmobilkränen, die Container an Land bewegen. Die Flaute der weltweiten Hafen- und Schiffslogistik in der Wirtschaftskrise machte diesem Geschäft sehr zu schaffen. Zudem gehört das Unternehmen als Maschinenbauer zu denjenigen, die erst spät vom Anziehen der Konjunktur profitieren. Im Zuge der Krise baute der Konzern Stellen ab und sich selbst um: Doppelstrukturen ging es an den Kragen und 750 Stellen wurden gestrichen. Seit dem vergangenen Sommer geht es wieder bergauf./stb/dct/wiz
---- Von Stefan Bauer, dpa-AFX ---
-ISIN DE000DCAG010
-AXC0143 - 2011-02-08/14:09