
Im sogenannte Turnkey-Geschäft mussten die Sachsen millionenschwere Abschreibungen vornehmen, weil Kunden nicht wie geplant zahlten. Im vergangenen Jahr rutschte Roth &Rau deshalb erstmals seit dem Börsengang 2006 in die roten Zahlen. Beim operativen Ergebnis musste das Unternehmen einen Verlust von 25,9 Millionen Euro hinnehmen. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch 16,1 Millionen Euro Gewinn erzielt. Ohne die Wertberichtigungen hätte Roth & Rau einen Gewinn von 17 Millionen Euro vermelden können.
Insgesamt fielen negative Sondereffekte von 51,2 Millionen Euro an. Der Umsatz stieg trotzdem 2010 um knapp 36 Prozent auf 268,9 Millionen Euro.
Künftig will sich Roth &Rau auf das als wachstumsstark eingeschätzte Geschäft mit Einzelanlagen konzentrieren. Als Grund für die neue Strategie nennt das Management auch die zunehmende Professionalisierung der Solarbranche. Die Zeiten, in denen sich Neueinsteiger einfach eine Fabrik bauen und damit aus dem Stand im Markt ganz vorn mitmischen konnten, sind demnach offenbar vorbei. Dies habe dazu geführt, dass viele Zellen- und Modulhersteller stärker Einzelanlagen und Serviceleistungen nachfragten, um die bestehende Produktion aufzurüsten, erklärte das Unternehmen.
Wie Analyst Frank Neumann die strategische Neuausrichtung von Roth & Rau einschätzt und was er zur Bewertung der Aktie meint, erfahren Sie im Interview