
Die weltweiten Aktienmärkte haben am Montag an die Erholung zum Wochenschluss angeknüpft. Die Lage in Japan scheine nicht ganz so "düster" zu sein wie befürchtet, kommentierte Marktstratege David Buik von BGC Partners. Er verwies dabei einerseits auf Aussagen der Ratingagentur Moody's, die davon ausgeht, dass die japanische Wirtschaft bereits im zweiten Halbjahr 2011 wieder wachsen werde. Zudem habe es keine weiteren Katastrophenmeldungen aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima am Wochenende gegeben. Solange die Lage in Libyen nicht außer Kontrolle gerate, dürften sich Investoren erst einmal wieder auf Aktien konzentrieren, so der Experte.
Am Montag stieg über mehreren Reaktoren des Katastrophen-AKW in
Japan zwar wieder Qualm auf. Der Betreiber Tepco
STABILISIERUNG IM AKW FUKUSHIMA - MÄRKTE BLEIBEN NERVÖS
Im Laufe des Wochenendes war es gelungen, immer mehr Blöcke des Atomkraftwerkes Fukushima Eins an Strom und Wasser anzuschließen, so dass sie abkühlen konnten. Nach Ansicht von Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, hat sich die Situation weiter stabilisiert, ohne jedoch eine vollständige Entwarnung zu gewährleisten. "Die relative Verbesserung liefert die Grundlage für einen leichten Rückgang der Risikoaversion." Entsprechend verharrten die Finanzmärkte in einer nervösen Verfassung.
Zudem gebe es mit Libyen ein neues Thema. Truppen des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi haben am Montag trotz angeblicher Waffenruhe Stellungen der Rebellen in der Stadt Al-Sintan angegriffen. Das berichtet der Sender Al-Arabija unter Berufung auf Augenzeugen. Die Aktionen französischer Kampfflugzeuge zur Durchsetzung der Flugverbotszone gingen nach Angaben des Militärsprechers in Paris weiter. London schloss einen direkten Angriff auf Gaddafi selbst nicht aus. Laut Hellmeyer nimmt der Finanzmarkt die Entwicklung in Libyen bislang nicht als Belastungsfaktor wahr. "Im Gegenteil ist die Chance auf eine politische Neuausrichtung Libyens als mittel- und langfristig positiv für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte zu bewerten."
MÄRKTE SETZEN ERHOLUNG FORT - ÖLPREIS UND GOLD STEIGEN - YEN SCHWÄCHER
In Tokio blieb die Börse an diesem Montag wegen eines Feiertages
geschlossen. Die vergangene Woche hatte der japanische Leitindex mit
einem Minus von mehr als zehn Prozent geschlossen. In Europa, den
USA hatten sich die Märkte dann seit vergangenem Donnerstag etwas
erholt. Diesen Trend setzte der EuroStoxx 50
Direkt bemerkbar machte sich die Entwicklung in Libyen auf dem Rohstoffmarkt. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Mai stieg um mehr als ein Prozent auf 115,22 US-Dollar. Der Goldpreis kletterte auf den höchsten Stand seit zwei Wochen. Neben den Unruhen in Nahost und Nordafrika stützte hier ein im Vergleich zum Euro schwächerer US-Dollar.
Der Yen blieb unter Druck. Marktteilnehmer wollten die Notenbanken nicht noch einmal zu einer konzertierten Aktion herausfordern, hieß es am Markt. Ende vergangener Woche hatten die G7-Staaten beschlossen, gemeinsam gegen die Aufwertung des Yen vorzugehen. Ein starker Yen würde den Wiederaufbau Japans deutlich erschweren./rum/ag/ksb
ISIN FR0003500008
AXC0182 2011-03-21/16:21