
Daimler
Das nachgebesserte Angebot, das Tognum seit Ende vergangenen Woche mündlich und seit Sonntag nach Informationen aus Verhandlungskreisen auch schriftlich vorliegt, bewertet das Friedrichshafener Unternehmen mit gut 3,4 Milliarden Euro statt bisher 3,2 Milliarden Euro. Mit der neuen Offerte versuchen Daimler und Rolls-Royce in letzter Minute zu verhindern, dass der Deal scheitert.
Dafür bleibt ihnen nur noch wenig Zeit. Die Angebotsfrist läuft an diesem Mittwoch (18. Mai) um Mitternacht ab, bis 24 Stunden vorher können sie den Aktionären offiziell eine neue Offerte unterbreiten. Sollte dies der Fall sein, würde sich die Angebotsfrist automatisch bis zum 1. Juni verlängern.
Sowohl das Bieterduo als auch Tognum halten die Übernahme aus unternehmerischer Sicht für wünschenswert. Die Briten und die Schwaben wollen das Angebot aber nur durchziehen, wenn sie mehr als 50 Prozent der Aktien bekommen. Davon sind sie bisher weit entfernt. Die bisher gebotenen 24 Euro je Aktie stießen bei Vorstand, Aufsichtsrat und Aktionären von Tognum auf wenig Gegenliebe.
Die Spitzengremien des Dieselmotorenbauers hatten ihren Aktionären Mitte April empfohlen, die Offerte nicht anzunehmen. Das Top-Management und Mitglieder des Aufsichtsrats von Tognum halten selbst rund fünf Prozent der Anteile. Bisher wurden Daimler und Rolls-Royce von den Aktionären nur 0,02 Prozent Aktienkapitals angeboten. Dazu kommt der Anteil von 28,43 Prozent, den Daimler einbringt.
Daimler und Rolls-Royce wollen Tognum zu einem weltweiten
Marktführer für Industriemotoren machen. Das Unternehmen war bis
Ende 2005 unter dem Namen MTU
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AXC0167 2011-05-16/16:18