Airlines und Behörden wiegen sich bei Passagierjets mit digitaler Fly-by-wire-Steuerung (FBW) anscheinend zu sehr in Sicherheit. Dies belegen dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge die Ausbildungs- und Überprüfungsrichtlinien für die Piloten von Hightech-Flugzeugen wie dem Airbus A330. Solch ein Jet stürzte beim Air-France-Flug AF447 vor zwei Jahren im Südatlantik ab. Ein kürzlich veröffentlichter Zwischenbericht der Unfallermittler weist auf ein Fehlverhalten der Crew hin.
Laut Datenschreiber geriet der mit 228 Menschen besetzte Jet in einen sogenannten überzogenen Flugzustand (englisch: stall), bei dem der notwendige Auftrieb an den Tragflächen zusammenbricht. Die Beherrschung und Beendigung eben dieses gefährlichen Zustands war mit Genehmigung der Flugaufsicht aus den Prüfungsvorgaben für Crews entfernt worden. Begründung: Bei einem FBW-Flugzeug könne so etwas nicht passieren.