Der Verbraucherschützer Stefan Etgeton hat das Krisenmanagement im Fall der EHEC-Erreger kritisiert. "Das liegt zum größten Teil am deutschen Föderalismus. Die Überwachung ist Landesangelegenheit", sagte der Gesundheitsexperte des Verbraucherzentrale Bundesverbands.
"Es macht auch Sinn, die Imbissbude um die Ecke und den landwirtschaftlichen Betrieb tatsächlich vor Ort zu kontrollieren. Ob es aber sinnvoll ist, den Frankfurter Flughafen von der örtlichen Lebensmittelüberwachung kontrollieren zu lassen, da kann man sich schon fragen, und auch bei Großbetrieben kann man sich fragen, ob da nicht ganz andere Kontrollkompetenzen vorhanden sein müssen", so Etgeton. Der Verbraucherschützer sieht die Schwierigkeiten beim Nachvollziehen möglicher Infektionswege, und kündigt an, die Nachbetrachtung auf mögliche Fehler bei der Recherche zu fokussieren. Dann gelte es entsprechend zu reagieren. "Wir müssen erst mal die Ursachenfindung abwarten, um dann die Konsequenzen zu ziehen. Richtig ist in jedem Fall, unabhängig auch von dieser Krise, dass die Lebensmittelüberwachung in Deutschland sehr zersplittert ist, dass das auf Landesebene, zum Teil auf regionaler Ebene sehr unterschiedlich organisiert wird. Da gibt es einiges, was man besser machen kann. Man kann manche Kompetenzen auf die Landesebene oder auch auf die Bundesebene ziehen. Man sollte in der Risikokommunikation wirklich klarere Strukturen haben." Als Beispiel nannte Etgeton eine Stärkung der Rolle des Robert-Koch-Instituts.