
Frankfurt (BoerseGo.de) - Angesichts der dynamischen Konjunktur wird es für die Commerzbank wahrscheinlicher, dass die Prognosen für die Risikovorsorge im Mittelstandsgeschäft reduziert werden. "Schon die Ausfallraten im ersten Quartal waren bei uns sehr niedrig, und auch für das Gesamtjahr ist kein fulminant anderes Ergebnis in Sicht", sagte der für das Mittelstandsgeschäft verantwortliche Vorstand Markus Beumer dem Handelsblatt vom Mittwoch. "Nach jetzigem Stand wird auch die Risikovorsorge im Gesamtjahr von der Tendenz her geringer ausfallen als erwartet", ergänzte er. Voraussetzung sei aber, dass sich die europäische Schuldenkrise nicht auf Wirtschaftsklima niederschlage. Davon gehe er im Moment allerdings nicht aus.
Auch die Energiewende beschert dem Frankfurter Institut einen ungeahnten Boom im Mittelstandssegment. "Bei den Erneuerbaren Energien dürften wir allein in diesem Jahr ein Neugeschäft von einer Milliarde Euro machen", sagte Beumer. Einen so starken Zuwachs habe es noch nie gegeben. "In den kommenden Jahren wollen wir unser Engagement in dem Geschäftsfeld verdoppeln", so Beumer. Das Bestandsportfolio der Bank in diesem Sektor dürfte am Jahresende bei 5,5 Milliarden Euro liegen.
Doch schon jetzt spielt die Finanzierung von Energieprojekten wie Wind- und Solarparks im Neugeschäft mit einer Milliarde Euro eine bedeutende Rolle. Zum Vergleich: insgesamt peilt die Bank in der Mittelstandssparte ein Neukreditvolumen von fünf bis acht Milliarden Euro an.