EANS-Research: Montega AG / JAXX: Schwächeres Q2 - Guidance bestätigt
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Utl.: Comment (ISIN: DE000A0JRU67 / WKN: A0JRU6)
Hamburg (euro adhoc) - JAXX hat gestern die Zahlen für das zweite Quartal 2011 berichtet. Die wichtigsten Kennzahlen lauten:
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Im ersten Halbjahr 2011 konnte der Bruttoumsatz im Vorjahresvergleich um 28% gesteigert werden. Der Rückgang (-8%) gegenüber Q1 ist auf die schwächere Entwicklung im offline-Bereich zurückzuführen (offline-Anteil 51%, nach 61% in Q1 2011) Die Anzahl der Franchise-Wettshops sank gegenüber dem Vorquartal deutlich (von 480 auf 448). Dies ist allerdings im Zusammenhang mit einer Optimierung der Franchise-Partner-Struktur zu sehen.
Der unterproportionale Anstieg des Holds (+12% yoy) ist auf die hohe Ausschüttungsquote als Folge eines überproportionalen Anteils von Favoritensiegen zurückzuführen. In Q2 betrug der Hold im Sportwettensegment lediglich 3,9 Mio. (Q1 2011: 6,7 Mio. Euro).
Die Neukundenzahl konnte im zweiten Quartal um 35 Tsd. auf 799 Tsd. erhöht werden. Die Entwicklung blieb wegen der weiterhin eingeschränkten Vermarktbarkeit von Sportwetten im Internet jedoch hinter den Erwartungen zurück. Auch die durchschnittliche Anzahl der monatlich aktiven Online-Kunden lag mit 17.400 unter den Erwartungen und unter dem von der Fußball-WM geprägten Vorjahreswert (20.765). Der Wetteinsatz pro aktiven Kunden konnte hingegen deutlich gesteigert werden (322 Euro pro Monat in Q2 2011 vs. 236 Euro in Q1 2011). Dieses dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass es JAXX zunehmend gelingt, Nutzer vom Sportwettenbereich zu Casino & Poker-Produkten "herüberzuziehen".
Demzufolge entwickelt sich der Bereich Casino & Poker weiterhin äußerst positiv. Hier konnte der Hold um 57% auf 9,1 Mio. Euro gesteigert werden (davon in Q2 2011: 4,7 Mio. Euro). Die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche ist der folgenden Grafik zu entnehmen:
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Das operative Ergebnis fiel im zweiten Quartal mit -0,4 Mio. Euro negativ aus, nachdem es sich in Q1 noch im positiven Bereich bewegte (EBIT Q1 2011: ca. 0,2 Mio. Euro). Neben den margenschwachen Monaten April und Mai (Stichwort: Favoritensiege) ist dieses auch auf die gestiegenen Marketingaufwendungen zur weiteren Stärkung der Marke myBet.com.de zurückzuführen. Die Marketingaufwendungen lagen folglich mit 4,1 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert (Q2 2010: 3,3 Mio. Euro). Im zweiten Halbjahr sollte sich die Ergebnissituation deutlich verbessern, auch vor dem Hintergrund eines traditionell starken Schlussquartals.
Prognosen leicht gesenkt:
Wir haben unsere Prognosen für 2011ff leicht gesenkt. Für das Gesamtjahr gehen wir nunmehr bei einem Hold von 61,8 Mio. Euro von einem EBIT in Höhe von 1,3 Mio. Euro aus (zuvor: 63,3 Mio. Euro; 1,6 Mio. Euro). Dieses liegt im Rahmen der vom Unternehmen ausgegebenen Guidance (Bruttoumsatz: 170 - 200 Mio. Euro; EBIT 1,0 - 2,0 Mio. Euro). Die positive Entwicklung des Segments Casino & Poker (Segments-EBIT H1: 2 Mio. Euro) sollte es JAXX ermöglichen, trotz der unvorteilhaften Ausschüttungsquote im Segment Sportwetten (Segments-EBIT H1: -1,5 Mio. Euro) die Guidance zu erreichen.
Positiver Newsflow sollte anhalten:
Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass der Landtag in Schleswig-Holstein Ende August ein eigenes Glücksspielgesetz verabschieden wird. JAXX als deutsches, börsennotiertes Glücksspielunternehmen mit einem hohen Transparenzgrad und Wurzeln in Kiel sollte bei der Lizenzvergabe positiv berücksichtigt werden.
Das Marktumfeld für die europäischen Glücksspielunternehmen dürfte sich in den kommenden Quartalen sukzessive verbessern. Dieses wird in der voranschreitenden Öffnung der Märkte für private Buchmacher ersichtlich. Erst kürzlich gab JAXX bekannt, dass man eine Sportwettenlizenz in Belgien erhalten hat. Auch für Italien sollte kurzfristig eine Lizenz zugeteilt werden. Zudem hat die unerwartet klare Stellungnahme der EU-Kommission zum Entwurf des Glücksspielgesetzes der 15 Bundesländer (exkl. Schleswig-Holstein) das Sentiment für Glücksspielunternehmen weiter verbessert. Die Ratifizierung eines eigenen liberalen Glücksspielgesetzes in Schleswig-Holstein oder die deutliche Abschwächung des restriktiven Gesetzentwurfs der übrigen Bundesländer sind Trigger für die Aktie von JAXX.
Fazit: Die Aktie notiert auf Höhe des Krisenniveaus 2009. Die Chancen, die sich aus der Marktöffnung in Deutschland sowie dem verbesserten rechtlichen Umfeld in Europa ergeben, spiegelt das aktuelle Kursniveau in keinster Weise wider. Wir bekräftigen unsere Kauf-Empfehlung und verweisen auf die Attraktivität des Geschäftsmodells sowie die starke Marktstellung in Deutschland. Das Kursziel beträgt 1,90 Euro, woraus sich ein Upside-Potenzial von 73% ergibt.
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Über Montega: Die Montega AG zählt zu den größten bankenunabhängigen Research-Häusern in Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren, Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus "Deutsche Nebenwerte" und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikation gehört die Organisation von Roadshows und Field Trips zum Leistungsspektrum der Montega AG.
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