
Trollhättan (BoerseGo.de) - Beim Mutterkonzern des defizitären schwedischen Autobauers Saab, Swedish Automobile, verlassen die Ratten das sinkende Schiff. Wie der schwedische Privatsender TV4 am Mittwochabend berichtete, hat der Vorstand der Saab-Mutter - die bis Mitte Mai 2011 noch Spyker hieß - seine Vergütungen noch einmal kräftig gesteigert, bevor drei der vier Vorstandsmitglieder abgesprungen sind.
Von den vier Vorständen ist inzwischen nur noch einer übrig: Hans Hugenholtz, dessen Gehalt bei der letzten außerordentlichen Hauptversammlung im Mai am stärksten um 633 Prozent auf 932.000 schwedische Kronen (102.660 Euro) gestiegen ist.
Zwei der übrigen drei Vorstände waren zudem Repräsentanten von finanzstarken Investoren, dem Mobadala Fonds oder dem Atlantic Investment Management. Ohne sie soll nun Victor Muller, der Vorstand der Tochter Saab Automobile ist, nach Finanzierungsmöglichkeiten für den schwedischen Autohersteller suchen.
Erst am Mittwoch hatte die schwedische Schuldenbehörde Kronofogden angekündigt, bei dem Autohersteller Schulden einzutreiben. Es handelt sich um offene Rechnungen in Höhe von knapp 370.000 schwedische Kronen (40.760 Euro). Es besteht nun die Gefahr, dass Saabs Konten gesperrt und in den Werken gepfändet wird.