BERLIN (Dow Jones)--Kurz vor dem Treffen am Sonntag von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy wegen der Euro-Schuldenkrise zeichnet sich laut einem Medienbericht eine Kompromisslinie bei wichtigen Streitpunkten zwischen beiden Regierungen ab. Im Gegenzug für einen Schuldenschnitt für Griechenland soll Deutschland bereit sein, den Franzosen beim Rettungsfonds EFSF mehr Flexibilität zuzugestehen, berichtet die "Welt am Sonntag" (WamS). Frankreich hatte eine größere Umschuldung Griechenlands - wie von Deutschland gefordert - bislang immer strikt abgelehnt, auch mit Blick auf die schwierige Lage der eigenen Banken.
Dafür hatte Sarkozy gefordert, dass der EFSF zur Refinanzierung angeschlagener Staaten und Banken der Euro-Zone Zugriff auf Gelder der Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten soll. Das wiederum hat Berlin bislang strikt abgelehnt. Bei beiden Streitpunkten gebe es nun Bewegung, berichtet das Blatt weiter.
Beobachter gingen zudem davon aus, dass spätestens bis zum Treffen des Europäischen Rats am 17. und 18. Oktober eine Einigung über die Rekapitalisierung angeschlagener europäischer Banken stehen werde. Bislang sträubte sich Frankreich dagegen. Eine Einigung könnte auch zur Folge haben, dass französische Banken, die eine Umschuldung Griechenlands nicht verkraften, im Notfall über den EFSF gestützt werden könnten - vorausgesetzt, der Markt gibt diesen Banken kein frisches Kapital mehr und der französische Staat selbst sieht sich nicht in der Lage dazu.
DJG/flf
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October 09, 2011 08:19 ET (12:19 GMT)
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