Berlin (ots) - "Eine neue Kraftstoffstrategie der Bundesregierung und EU-Kommission darf nicht auf monopolistische Versorgungsstrukturen für Gas, Strom und Wasserstoff hinauslaufen", mahnt Deinhard Dittert, Vorsitzender des Dachverbandes MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland e.V., Berlin. Er knüpft mit dieser Warnung an Ergebnisse einer Studie der Freien Universität Berlin an, die sich mit der Diversifizierung von Kraftstoffarten im Verkehrssektor befasst. Sie ist soeben unter dem Titel "Mobilität der Zukunft - Perspektiven mittelständischer Tankstellen als Versorger von Biokraftstoffen, Strom, Wasserstoff und Gas" erschienen.
Die Bedrohung für die mittelständischen Tankstellen sowie Verbraucher sei zwar nicht heute oder morgen zu erwarten, da die Untersuchung zeige, dass Mineralöle mittelfristig Rückgrat der Mobilität in Deutschland bleiben. "Gleichwohl muss die Politik rechtzeitig Rahmenbedingungen setzen, um bei zunehmender Verbreitung neuer Energieträger die Chancen des Mittelstandes auf den Märkten für Biokraftstoffe, Elektromobilität, Erdgas oder Wasserstoff abzusichern. Dem Oligopol der Mineralölkonzerne darf nicht ein Monopol der Strom-, Gas- und Wasserstoffanbieter folgen", so der MEW-Vorsitzende.
Die Studie der FU Berlin zeigt, dass bis zum Jahr 2020 maßgeblich konventionelle Biokraftstoffe wie Biodiesel, Bioethanol sowie in geringem Umfang Biomethan eine Rolle spielen. Biokraftstoffe der zweiten Generation sind nicht vor 2020 in marktrelevanten Mengen zu erwarten. Die Autoren sprechen sich nicht nur für die Beimischung von Biokraftstoffen zu Benzin und Diesel aus, sondern auch für die staatliche Förderung reiner Biokraftstoffe.
Dem Energieträger Erdgas kann den Autoren der Studie zufolge mittelfristig eine Brückenfunktion im Mobilitätssektor zukommen. Sie empfehlen daher eine Reihe von Maßnahmen, die die Rolle des Erdgases als Kraftstoff stärken sollen. Derzeit spielt Erdgas hier jedoch noch keine wesentliche Rolle. Die zusätzlichen Investitionen in eine breite Erdgasinfrastruktur an Tankstellen - die Investitionen liegen bei etwa 150.000 Euro für eine Zapfsäule - einerseits und die geringe Erdgasfahrzeugdichte andererseits ermöglichen oftmals keinen wirtschaftlichen Betrieb. Deshalb ist eine Investition in diesen Energieträger gerade für mittelständische Betriebe schwierig. Sie überlassen derzeit den hohen finanziellen Aufwand meist dem lokalen Gasunternehmen, das auch Lieferant des Erdgases ist. Somit entsteht eine Abhängigkeit von wenigen Unternehmen der Gaswirtschaft.
Ein anderes Bild zeichnet sich beim Energieträger Autogas (LPG). Autogas bietet mittelständischen Energiehändlern den Vorteil sehr wettbewerbsfreundlicher Bedingungen. Der Kraftstoff erfordert geringere Investitionen, er ist dezentral zu lagern und wird international gehandelt. Vor diesem Hintergrund hat sich die Versorgungslage an Tankstellen für Autofahrer wesentlich besser entwickelt als auf dem Erdgassektor.
Elektromobilität ist eine Technologie, die besonders stark in der öffentlichen Diskussion vertreten ist. Ihre Umweltverträglichkeit hängt vor allem vom Strommix ab. Probleme wie zum Beispiel die geringe Reichweite oder die hohen Kosten führen dazu, dass die Elektrotechnologie für einen flächendeckenden und übergreifenden Einsatz noch lange nicht ausgereift ist. So werden die Ziele, die sich die Bundesregierung hinsichtlich Elektromobilität gesetzt hat, voraussichtlich bei weitem nicht erfüllt werden. Die Autoren der Studie betonen, dass eine öffentliche Ladeinfrastruktur Voraussetzung für den langfristigen Erfolg von Elektrofahrzeugen ist. Ebenso sehen sie die Gefahr der Abhängigkeit des Verbrauchers von einigen wenigen Versorgern.
Die Studie zeigt auch, dass noch eine sehr lange Strecke zurückgelegt werden muss, bevor die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Mobilitätsbereich wettbewerbsfähig ist. So ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklar, ob sich diese Technologie im Privatfahrzeugbereich überhaupt durchsetzen wird. Zentrale Herausforderung bleiben die die hohen Kosten für die Bereitstellung der Wasserstoff-Infrastruktur. Zu ihr gehören auch Wasserstofftankstellen, für die allein derzeit rund 1 Mio. Euro pro Station anfallen. Insofern sind die Anfangsinvestitionen zur Markteinführung von Wasserstoff für die relativ kleinen Unternehmen der mittelständischen Wirtschaft zurzeit nicht darstellbar.
Die Studie "Mobilität der Zukunft - Perspektiven mittelständischer Tankstellen als Versorger von Biokraftstoffen, Strom, Wasserstoff und Gas" vom November 2011 analysiert die politischen Rahmenbedingungen für alternative Antriebe, die Entwicklung und den technologischen Stand für Biokraftstoffe, Erdgas, Elektromobilität und Wasserstoff. Sie wurde im Auftrag des MEW vom Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin erstellt.
Der MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland e.V. ist das gemeinsame Dach des unabhängigen Energiemittelstandes. Er vertritt die Interessen mittelständisch strukturierter Energieunternehmen gegenüber der Politik in der Bundeshauptstadt Berlin und in den Bundesländern. Die hinter der MEW stehenden Unternehmen sind eine tragende Säule für die Energieversorgung Deutschlands.
Die Mitglieder des MEW sind:
AFM+E - Aussenhandelsverband für Mineralöl und Energie e. V bft - Bundesverband Freier Tankstellen e. V. FPE - Förderkreis Preiswert-Energie e.V. Unabhängiger Tanklagerverband (UTV) e.V.
Weitere Informationen: http://www.energiemittelstand.de/aktuelles/index.html
Originaltext: MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/100693 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_100693.rss2
Pressekontakt: MEW, Dr. Steffen Dagger, Telefon: 030-20451253 Email: info@energiemittelstand.de
Die Bedrohung für die mittelständischen Tankstellen sowie Verbraucher sei zwar nicht heute oder morgen zu erwarten, da die Untersuchung zeige, dass Mineralöle mittelfristig Rückgrat der Mobilität in Deutschland bleiben. "Gleichwohl muss die Politik rechtzeitig Rahmenbedingungen setzen, um bei zunehmender Verbreitung neuer Energieträger die Chancen des Mittelstandes auf den Märkten für Biokraftstoffe, Elektromobilität, Erdgas oder Wasserstoff abzusichern. Dem Oligopol der Mineralölkonzerne darf nicht ein Monopol der Strom-, Gas- und Wasserstoffanbieter folgen", so der MEW-Vorsitzende.
Die Studie der FU Berlin zeigt, dass bis zum Jahr 2020 maßgeblich konventionelle Biokraftstoffe wie Biodiesel, Bioethanol sowie in geringem Umfang Biomethan eine Rolle spielen. Biokraftstoffe der zweiten Generation sind nicht vor 2020 in marktrelevanten Mengen zu erwarten. Die Autoren sprechen sich nicht nur für die Beimischung von Biokraftstoffen zu Benzin und Diesel aus, sondern auch für die staatliche Förderung reiner Biokraftstoffe.
Dem Energieträger Erdgas kann den Autoren der Studie zufolge mittelfristig eine Brückenfunktion im Mobilitätssektor zukommen. Sie empfehlen daher eine Reihe von Maßnahmen, die die Rolle des Erdgases als Kraftstoff stärken sollen. Derzeit spielt Erdgas hier jedoch noch keine wesentliche Rolle. Die zusätzlichen Investitionen in eine breite Erdgasinfrastruktur an Tankstellen - die Investitionen liegen bei etwa 150.000 Euro für eine Zapfsäule - einerseits und die geringe Erdgasfahrzeugdichte andererseits ermöglichen oftmals keinen wirtschaftlichen Betrieb. Deshalb ist eine Investition in diesen Energieträger gerade für mittelständische Betriebe schwierig. Sie überlassen derzeit den hohen finanziellen Aufwand meist dem lokalen Gasunternehmen, das auch Lieferant des Erdgases ist. Somit entsteht eine Abhängigkeit von wenigen Unternehmen der Gaswirtschaft.
Ein anderes Bild zeichnet sich beim Energieträger Autogas (LPG). Autogas bietet mittelständischen Energiehändlern den Vorteil sehr wettbewerbsfreundlicher Bedingungen. Der Kraftstoff erfordert geringere Investitionen, er ist dezentral zu lagern und wird international gehandelt. Vor diesem Hintergrund hat sich die Versorgungslage an Tankstellen für Autofahrer wesentlich besser entwickelt als auf dem Erdgassektor.
Elektromobilität ist eine Technologie, die besonders stark in der öffentlichen Diskussion vertreten ist. Ihre Umweltverträglichkeit hängt vor allem vom Strommix ab. Probleme wie zum Beispiel die geringe Reichweite oder die hohen Kosten führen dazu, dass die Elektrotechnologie für einen flächendeckenden und übergreifenden Einsatz noch lange nicht ausgereift ist. So werden die Ziele, die sich die Bundesregierung hinsichtlich Elektromobilität gesetzt hat, voraussichtlich bei weitem nicht erfüllt werden. Die Autoren der Studie betonen, dass eine öffentliche Ladeinfrastruktur Voraussetzung für den langfristigen Erfolg von Elektrofahrzeugen ist. Ebenso sehen sie die Gefahr der Abhängigkeit des Verbrauchers von einigen wenigen Versorgern.
Die Studie zeigt auch, dass noch eine sehr lange Strecke zurückgelegt werden muss, bevor die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Mobilitätsbereich wettbewerbsfähig ist. So ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklar, ob sich diese Technologie im Privatfahrzeugbereich überhaupt durchsetzen wird. Zentrale Herausforderung bleiben die die hohen Kosten für die Bereitstellung der Wasserstoff-Infrastruktur. Zu ihr gehören auch Wasserstofftankstellen, für die allein derzeit rund 1 Mio. Euro pro Station anfallen. Insofern sind die Anfangsinvestitionen zur Markteinführung von Wasserstoff für die relativ kleinen Unternehmen der mittelständischen Wirtschaft zurzeit nicht darstellbar.
Die Studie "Mobilität der Zukunft - Perspektiven mittelständischer Tankstellen als Versorger von Biokraftstoffen, Strom, Wasserstoff und Gas" vom November 2011 analysiert die politischen Rahmenbedingungen für alternative Antriebe, die Entwicklung und den technologischen Stand für Biokraftstoffe, Erdgas, Elektromobilität und Wasserstoff. Sie wurde im Auftrag des MEW vom Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin erstellt.
Der MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland e.V. ist das gemeinsame Dach des unabhängigen Energiemittelstandes. Er vertritt die Interessen mittelständisch strukturierter Energieunternehmen gegenüber der Politik in der Bundeshauptstadt Berlin und in den Bundesländern. Die hinter der MEW stehenden Unternehmen sind eine tragende Säule für die Energieversorgung Deutschlands.
Die Mitglieder des MEW sind:
AFM+E - Aussenhandelsverband für Mineralöl und Energie e. V bft - Bundesverband Freier Tankstellen e. V. FPE - Förderkreis Preiswert-Energie e.V. Unabhängiger Tanklagerverband (UTV) e.V.
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Originaltext: MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/100693 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_100693.rss2
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