EANS-IRE: Neschen AG / Zwischenmitteilung
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Zwischenmitteilung nach § 37 WpHG
Kennzahlen zum 3. Quartal 2011:
| |3. Quartal |kumuliert |3. Quartal |kumuliert | | |2011 |2011 |2010 |2010 | |Umsatz |23,7 |75,1 |24,3 |74,4 | |EBITDA-Marge |0,4 % |2,8 % |1,7 % |3,9 % | |EBIT-Marge |-2,8 % |-0,1 % |-1,2 % |0,9 % | |Umsatzrendite vor Steuern |-7,0 % |-3,9 % |-4,6 % |-2,6 % | |Rohertragsmarge |40,0 % |41,4 % | 41,7 % | 42,1 % |
Zur Lage des Unternehmens:
Umsatzschwache Sommermonate belasten das Ergebnis
Das seit dem Frühjahr 2010 kontinuierlich erzielte Wachstum des Neschen Konzerns wurde aufgrund eines schwachen Geschäfts in den Sommermonaten im 3. Quartal 2011 deutlich eingebremst. Im abgelaufenen Quartal musste ein Umsatzrückgang von 2,6 % zum Vergleichszeitraum des Vorjahres verkraftet werden. Der Umsatz des Berichtsquartals liegt bei 23,7 Mio. Euro (Vorjahr 24,3 Mio. Euro).
Kumuliert beläuft sich der Konzernumsatz auf 75,1 Mio. Euro (Vorjahr 74,4 Mio. Euro). Dies entspricht einem Wachstum von ca. 1 %.
In den Sommermonaten war eine deutliche Abschwächung der Nachfrage nach Produkten der Geschäftsbereiche "Graphics" und "Documents" zu verzeichnen. Der Geschäftsbereich Documents leidet unter Budgetkürzungen der öffentlichen Hand, die insbesondere in dem umsatzstarken Absatzmarkt Frankreich zu einem rückläufigen Umsatz führten. Aufgrund der besonderen Lage in Japan ist der Umsatz dort ebenfalls stark rückläufig.
Im Geschäftsbereich Graphics war bis zu den Sommermonaten ein Wachstum von ca. 3,7 % zu verzeichnen. Dabei haben sich die einzelnen Absatzregionen unterschiedlich entwickelt. Im Inland, den USA und in Nordeuropa waren zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen, das Osteuropa-Geschäft sowie der Direktvertrieb in einigen europäischen Ländern erzielten ebenfalls gute Wachstumsraten. Diese positive Entwicklung wurde zu einem erheblichen Teil belastet oder aufgesogen durch weiterhin stark rückläufige Umsätze in den Ländern, die sich nach wie vor in einem rezessiven Umfeld befinden wie UK, Spanien, Portugal, Italien oder das von dem Reaktorunfall gezeichnete Japan.
In den Sommermonaten Juni bis August 2011 hat sich das Wachstum in den bis dato starken Ländern deutlich abgeschwächt. Das Bestellverhalten der Kunden im In- und Ausland ist sehr volatil. Bis einschließlich Juni 2011 konnte im grafischen Bereich im Inland ein Wachstum von ca. 16 % erzielt werden, per 30. September 2011 hat sich dieses aufgrund der rückläufigen Entwicklung im Sommer auf eine Wachstumsrate von ca. 8 % vermindert. Wir sind der Überzeugung, keine Marktanteile verloren zu haben und sehen uns mit einer großen Verunsicherung in den Absatzmärkten und einer stark differierenden Beschäftigungslage bei den Digitaldruckkunden konfrontiert. Im September und Oktober hat sich die Nachfrage in den meisten Ländern stabilisiert, jedoch auf einem niedrigeren Niveau als erwartet.
Veränderung Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
| |QI |QII |QIII |QIV |QI-QIII| | | | | | |kum. | |2010 |-5,1 % |+4,9 % |+6,4 % |+6,4 % |+1,8 % | |2011 |+4,0 % |+1,2 % |-2,6 % | |+0,9 % |
Das noch vergleichsweise junge Geschäft mit OEM- und Private Label-Kunden erzielt zweistellige Zuwachsraten. Der Umsatzanteil am Konzernumsatz beläuft sich auf 5 %.
Einen positiven Beitrag zur Umsatzentwicklung leisten die Produkte aus dem Bereich "Interior Design" sowie die neuen "easy apply"-Produkte mit besonderen Klebereigenschaften für Point-of-Sale Anwendungen. Die am Anfang des Geschäftsjahres eingeführten Panel-Produkte für tragbare Displays haben eine sehr gute Kundenresonanz erfahren und zeigen kontinuierlich steigende Absatzzahlen. Weiterhin ist jedoch aufgrund der technologischen Veränderungen im Digitaldruckmarkt eine reduzierte Nachfrage nach doppelseitig klebenden Produkten und hochwertigen Schutzfolien zu verzeichnen.
Die erzielte Rohertragsmarge beträgt im 3. Quartal 40,0 %. Sie ist damit erwartungsgemäß niedriger ausgefallen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (41,7 %). Kumuliert liegt die Marge bei 41,4 % und damit im Bereich der Erwartung.
Der Personalaufwand liegt im Berichtsquartal auf dem Niveau des Vorjahres (5,1 Mio. Euro) und kumuliert aufgrund tarifvertraglicher Anpassungen leicht über dem Vorjahreszeitraum. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Berichtszeitraum niedriger ausgefallen (4,4 Mio. Euro, Vorjahr 4,9 Mio. Euro), im Jahresverlauf liegen sie per 30. September 2011 auf Vorjahresniveau (14,1 Mio. Euro).
Der Umsatzrückgang im 3. Quartal hat das Ergebnis deutlich belastet. Im Berichtszeitraum wurde ein ausgeglichenes EBITDA (90 TEUR) erzielt (Vorjahreszeitraum +403 TEUR). Per 30. September 2011 beträgt das EBITDA 2,1 Mio. Euro (Vorjahr 2,9 Mio. Euro).
Das Finanzergebnis hat sich aufgrund der leichten Erhöhung der Basiszinssätze kumuliert für das Jahr 2011 auf -2,5 Mio. Euro (Vorjahr -2,3 Mio. Euro) erhöht.
Das Ergebnis nach Steuern beläuft sich per 30. September 2011 auf einen Verlust in Höhe von 3,0 Mio. Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres musste ein Verlust in Höhe von 2,1 Mio. Euro verkraftet werden. Die Verschlechterung zum Vorjahr resultiert aus der erwarteten Margenverminderung aufgrund von Veränderungen im Produktmix und der verschärften Wettbewerbssituation sowie tarifüblichen Steigerungen im Personalkostenbereich. Das bereits im 2. Quartal verminderte Wachstum (+1,2 %) und der Umsatzrückgang im 3. Quartal (-2,6 %) sind die Ursache für die ausgebliebene Ergebnisverbesserung im Konzern.
Die Neschen AG weist trotz der negativen Umsatzentwicklung im Berichtsquartal ein positives Unternehmensergebnis aus
Die Neschen AG, Bückeburg, hat im dritten Quartal einen Umsatz in Höhe von 13,3 Mio. Euro erzielt (Vorjahr 14,3 Mio. Euro). Dies entspricht einem Rückgang von 6,4 %. Von dem Rückgang betroffen sind die Geschäftsbereiche "Graphics" und "Documents". Lediglich der Bereich "Technical Coatings" konnte im Berichtsquartal seinen Absatz steigern (+19 %). Das Inlandsgeschäft sowie nahezu alle Exportregionen sind von dem Rückgang betroffen. Kumuliert per 30. September beläuft sich der Umsatz auf 42,6 Mio. Euro (Vorjahr 42,2 Mio. Euro), dies entspricht einen Anstieg von 0,9 %. Der externe Umsatz (d.h. ohne Intercompany-Lieferungen) konnte um 1,5 % erhöht werden.
Es gelten für die Neschen AG analog die Ausführungen zur Umsatzentwicklung im Konzern. Die sehr positive Umsatzentwicklung bis einschließlich Mai 2011 wurde durch einen starken Einbruch in den Sommermonaten aufgezehrt.
Veränderung Umsatz (ohne Intercompany) Neschen AG im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
| |QI |QII |QIII |QIV |QI - | | | | | | |QIII | | | | | | |kum. | |2010 |-8,7 % |+8,3 % |+7,0 % |+6,8 % |+1,7 % | |2011 |+7,8 % |+4,5 % |-7,2 % | |+1,5 % |
Die Rohertragsmarge hat sich im 3. Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 38,6 % (Vorjahr 37,5 %) verbessert. Kumuliert per 30. September 2011 beträgt die Rohertragsmarge wie prognostiziert 37,5 %, sie liegt damit erwartungsgemäß leicht unter dem Vorjahreswert (38,1 %).
Die Personal- und Sachkosten sind wie erwartet ausgefallen und liegen auf Vorjahresniveau. Aufgrund der negativen Umsatzentwicklung im 3. Quartal haben sich die Ertragskennzahlen im Berichtsquartal verschlechtert. Das EBIT beträgt 0,3 Mio. Euro (Vorjahr 0,6 Mio. Euro), das EBITDA 0,9 Mio. Euro (Vorjahr 1,2 Mio. Euro). Nach Zinsen und Steuern wurde ein nahezu ausgeglichenes Quartalsergebnis erzielt (-0,1 Mio. Euro, Vorjahr 0 Mio. Euro).
Die Entwicklung im 3. Quartal hat die kumulierten Ertragskennzahlen per 30. September negativ beeinträchtigt. Die Verminderung der Marge sowie der deutliche Umsatzeinbruch in den Sommermonaten haben sich negativ auf das Unternehmensergebnis niedergeschlagen. Das kumulierte EBIT beträgt 1,8 Mio. Euro (Vorjahr 2,1 Mio. Euro), das EBITDA beläuft sich auf 3,7 Mio. Euro (Vorjahr 4,0 Mio. Euro). Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 8,6 %.
Nach Zinsen und Steuern hat die Neschen AG einen Überschuss in Höhe von 0,3 Mio. Euro (Vorjahr 0,6 Mio. Euro) erzielt.
Ausrichtung des Vertriebs
Die positive Umsatzentwicklung bis zum Sommer sowie das überproportionale Wachstum in einigen Ländern und im OEM-Geschäft zeigen deutlich, dass das Produktprogramm von Neschen die Markterfordernisse erfüllt. Die in 2010 und 2011 eingeführten Produkte haben sich zu wichtigen Umsatzträgern entwickelt und sind zudem Türöffner zur Gewinnung neuer Kunden und Marktsegmente.
Zu diesen Produkten gehören die bedruckbaren Tapeten für Interior Design- Anwendungen, neue Inkjet-Medien für Display-Anwendungen sowie bedruckbare Produkte aus dem "easy apply"-Sortiment. Letztere zeichnen sich durch besondere Klebereigenschaften aus, die sowohl einfaches Aufbringen als auch rückstandsfreies Ablösen garantieren. Sie eignen sich damit insbesondere für kurzfristige Anwendungen im Point-of-Sale Bereich wie zum Beispiel in Supermärkten, Einkaufszentren und bei Veranstaltungen.
Mit den neuen "easy apply"-Produkten sehen wir sehr gute Chancen für Neschen neue Marktsegmente wie den Siebdruck und UV-Offset-Druck aufzubauen. Über die Direktansprache der bedeutenden Marken werden wir unsere Kunden bei der Geschäftsgenerierung unterstützen.
Den innovativen Charakter dieser Produkte unterstreicht die jüngst gewonnene Fachauszeichnung "Viscom Best of 2011", mit der die Fachmesse Viscom das Produkt "solvoprint easy dot" gewürdigt hat. Damit hat Neschen zum dritten Mal in Folge einen Innovationspreis im Bereich Großformatdruck gewonnen.
Die regionale Expansion, insbesondere nach Brasilien, Indien und in die asiatischen Länder wird weiter vorangetrieben. Dies erfolgt durch verstärkte Präsenz in diesen Absatzmärkten und durch eine effiziente Marketingunterstützung der lokalen Großhändler.
Ausblick
Der Umsatzrückgang im 3. Quartal 2011 hatte sich aufgrund der kurzen Auftragsvorlaufzeiten nicht abgezeichnet. Erst ab Juni ist der Wachstumspfad unterbrochen worden. Wir gehen davon aus, dass sich das Herbstgeschäft zumindest auf dem Vorjahresniveau bewegt und es zu keinem massiven Umsatzrückgang kommt. Hierfür liegen derzeit keine Anzeichen vor. Wir erwarten somit eine Stabilisierung der Absatzlage auf niedrigem Niveau.
Aufgrund der weltwirtschaftlichen Entwicklungen wird sich die Lage in den einzelnen Absatzmärkten mittelfristig nicht wesentlich verändern. Wir gehen daher weiterhin von rückläufigen bis bestenfalls stagnierenden Umsätzen in den kritischen Ländern wie z.B. UK, Spanien aus. Dies kann nur kompensiert werden durch eine erfolgreiche Marktbearbeitung in den konjunkturell starken Ländern und Regionen. Wir erwarten, dass die im laufenden Jahr durchgeführten Verkaufsaktivitäten in mehreren asiatischen Ländern zu Umsatzwachstum in dieser Region führen. Zudem zeichnet sich eine Belebung der Nachfrage in Japan ab. Weiterhin gehen wir davon aus, dass das OEM-Geschäft auch in den nächsten Monaten deutliche Zuwachsraten erzielen wird.
Zur Verbesserung der Ertragslage werden wir neben dem Vorantreiben der Verkaufsaktivitäten in neuen Absatzregionen und Marktsegmenten die Konzernstruktur überprüfen. Dies erfolgt insbesondere im Hinblick auf eine Kapazitätsanpassung im Ausland.
Wir werden die Rohertragsmarge über weitere Optimierungsmaßnahmen in der Beschaffung stärken. Hierzu gehören auch Veränderungen und Vereinheitlichungen bei den eingesetzten Rohstoffen, die bei verbesserten Produkteigenschaften zu reduzierten Beschaffungskosten führen.
Die erneuten Risiken an den Finanzmärkten, die rezessive gesamtwirtschaftliche Lage in einigen Ländern sowie die Abschwächung der Weltkonjunktur haben bereits zu einer Verunsicherung bei unseren Kunden geführt und zu einem Nachfragerückgang im Sommer. Das Kaufverhalten sowohl der Endverarbeiter als auch der Großhandelskunden ist sehr volatil und damit schwer planbar.
Das Unternehmen muss für die nächsten zwei Jahre auf eine schwierige Marktlage ausgerichtet werden. Die Optimierung des working capitals sowie die Verbesserung der Ertragskraft von innen heraus sind daher von zentraler Bedeutung.
Aufgrund des Umsatzrückgangs in den Sommermonaten wird die Gesellschaft das Vorjahresergebnis voraussichtlich nicht erreichen. Rechtliche und wirtschaftliche Risiken:
Es sei verwiesen auf die im Geschäftsbericht 2010 ausführlich beschriebenen rechtlichen und wirtschaftlichen Risiken des Unternehmens und die Aktualisierung der rechtlichen Risiken im Halbjahresfinanzbericht 2011 der Neschen AG.
Im Vergleich zu diesen beiden Veröffentlichungen haben sich im dritten Quartal 2011 die nachfolgenden Veränderungen ergeben:
Die in 2010 bei der Neschen AG durchgeführte Sonderprüfung hat ergeben, dass die Gesellschaft im Jahre 2008 auf die bestehenden Gesellschafterdarlehen Zinsen gezahlt hat, obwohl sie sich zu diesem Zeitpunkt in der Unterbilanz befand. Mit den hieraus resultierenden Rückgewähransprüchen hat die Gesellschaft in der Folgezeit gegenüber den Darlehensgebern die Aufrechnung von Zinsansprüchen aus dem Zeitraum 2010 und 2011 erklärt. Dagegen hat der Inhaber einer Darlehensforderung, Herr Francois Morax, Klage erhoben. Mit Urteil vom 15. September 2011 hat das Landgericht Bückeburg der Klage stattgegeben. Die Neschen AG ist anderer rechtlichen Auffassung, hat aber aus wirtschaftlichen Gründen entschieden, keine Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen.
Weiterhin hat die Neschen AG ihre Unterlassungsklage gegenüber der GSK Gesellschaft zur Sicherung von schriftlichem Kulturgut mbH, Pulheim, gegen eine von der Beklagten abgegebenen Unterlassungserklärung, zurückgenommen.
Darüber hinaus wurde im Monat Oktober 2011 ein im Zusammenhang mit dem in 2009 erfolgten Verkauf der Archivcentertätigkeiten stehendes Patentrechtsverfahren außergerichtlich verglichen und beigelegt. Für diese rechtliche Auseinandersetzung war bereits in 2010 eine Rückstellung gebildet worden. Daher belastet die Zahlung nicht das Ergebnis der laufenden Periode.
Bückeburg, im November 2011
Neschen AG Der Vorstand
Die Zwischenmitteilung ist im Internet unter www.neschen.de/finanzberichte als Download abrufbar.
Emittent: Neschen AG Hans-Neschen-Str. 1 D-31675 Bückeburg Telefon: +49 (0)5722 207 0 FAX: +49 (0)5722 207 197 Email: investor.relations@neschen.de WWW: http://www.neschen.de Branche: Verarbeitende Industrie ISIN: DE0005021307 Indizes: CDAX Börsen: Geregelter Markt: Hannover, Freiverkehr: Berlin, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf, Regulierter Markt/General Standard: Frankfurt Sprache: Deutsch
ISIN DE0005021307
AXC0123 2011-11-14/11:22
